Lectura
Detalles
Ekkehard Maaß, der im Zusammenhang mit der Biermann-Ausbürgerung 1976 von der Universität relegiert worden war, etablierte ab 1978 in seiner Wohnung in Berlin-Prenzlauer Berg einen Literarischen Salon. Dieser entwickelte sich zu einem der wichtigsten Treffpunkte von Künstlern, die sich schon zehn Jahre vor dem Mauerfall von der kommunistischen Ideologie und den staatlichen Struktur der DDR lossagten. Hier lasen junge Autoren wie Uwe Kolbe, Katja Lange und Eberhard Häfner im Beisein von Elke Erb, Christa und Gerhard Wolf, Franz Fühmann oder Heiner Müller, die als Mentoren eine wichtige Schutzfunktion ausübten. Auch Dichter und Stasi-IM Sascha Anderson wirkte dort als wichtiger Initiator künstlerischer Projekte und lieferte seine Freunde gleichzeitig der SED-Geheimpolizei aus.
Unter der Moderation von Peter Böthig, Herausgeber von ‚Sprachzeiten‘ und Leiter des Kurt-Tucholsky-Literaturmuseums Schloss Rheinsberg, liest und berichtet der Liedersänger, Publizist, Menschenrechtsaktivist und umtriebige Netzwerker Ekkehard Maaß über die Treffen unangepasster Dichter, Künstler und Oppositioneller in seiner Wohnung in Berlin-Prenzlauer Berg sowie deren Überwachung durch die Staatssicherheit.
Herzliche Einladung!
Dr. Silke Bremer, Konrad-Adenauer-Stiftung M-V
Referent Ekkehard Maaß
Geboren 1951 in Naumburg/Saale
1970 - 1973 Theologiestudium
Seit 1971 Freundschaft mit Wolf Biermann und Verbreitung seiner Lieder
1973 - 1976 Tierpfleger und Traktorist im VEG-Zingst/Darß und Wehrdienst als Kraftfahrer an der Unteroffiziersschule Prora/Rügen
1976 - 1978 Philosophiestudium an der Humboldt-Universität Berlin; wegen der Freundschaft mit W. Biermann rechtswidriger Ausschluss vom Studium und bei der Stasi Anlegung des operativen Vorgangs „Keller“
Seit 1978 freischaffend als Literarischer Übersetzer, Kleindarsteller und Sänger von Okudshawa-Liedern
1978 Gründung des Literarischen Salons, der zum Kristallisationspunkt für die Künstlerszene in Berlin-Prenzlauer Berg und zum Anlaufpunkt für Künstler aus Osteuropa wurde
1991 bis 1998 Politische Rehabilitierung und Wiederaufnahme des Philosophie- und Theologiestudiums
Seit 1991 Vorstandsmitglied der Berliner Georgischen Gesellschaft e. V.
1996 Gründung und Leitung der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft e. V.
2008 - 2011 Leitung des Tschetschenischen Kulturzentrums Berlin
2011 Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz / Verdienter Bürger der Stadt Naumburg/Saale
Weitere Hinweise
Veranstaltungsort
Schleswig-Holstein-Haus
Puschkinstr. 12 , 19055 Schwerin
Teilnahme
Wir bitten um eine Anmeldung an die Konrad-Adenauer-Stiftung M-V, kas-mv@kas.de
Der Eintritt ist frei.
Diese Einladung kann sehr gerne an Interessierte weitergegeben werden.
Veranstalter
Konrad-Adenauer-Stiftung M-V
Arsenalstr. 10, 19053 Schwerin
T/F: 0385 555 705-0/-9
kas-mv@kas.de , www.kas.de/mv
in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Schwerin