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Wohin entwickelt sich die christdemokratische Bewegung in Europa? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung in Rostock mit dem Referenten
Dr. Karsten Grabow
. Dr. Grabow machte deutlich, dass die Bedeutung christdemokratischer Parteien in den verschiedenen europäischen Ländern sehr unterschiedlich sei. In Deutschland seien die Christdemokraten ein ‚politisches Schwergewicht’. In anderen Ländern sei die Situation sehr viel instabiler, so z.B. in den Niederlanden, wo die Christdemokraten (CDA - Christlich Demokratischer Aufruf) seit 2010 regelrecht ins bodenlose abgestürzt seien.
Charakteristisch für die grundsätzliche Ausrichtung der christdemokratischen Bewegung sei, dass sie sich an einem Menschenbild orientiere, das den Menschen so sehe, wie er ‚ist’. Sie sei nicht ideologiegeleitet, wolle den Menschen nicht umerziehen, gehe in der politischen Arbeit sehr pragmatisch Schritt für Schritt vor, orientiere sich eher an aktuellen Herausforderungen als an ‚fernen’ Visionen. In ihrer Gründungsgeschichte sei sie in hohem Maße von der Katholischen Soziallehre inspiriert worden. Dies sei ein Erklärungsgrund, warum sie in manchen Ländern stark oder aber eben nur schwach vertreten sei.
Die meisten christlich-demokratischen Parteien suchten gegenwärtig nach mobilisierenden Themen und führten Debatten über ihre Grundwerte. Neue Wählerschichten zu erschließen und mehrheitsfähige Themen zu finden, ohne die vorhandenen Stammanhängergruppen zu verprellen, sei eine wiederkehrende Herausforderungen. Wichtig sei es, sich vor Ort den Menschen und lokalen Problemen zuzuwenden und Bürgerinnen und Bürgern stärker als bisher bei der Gestaltung von lokaler Politik einzubeziehen.
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