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Christliches Selbstverständnis in der globalen Welt

de Dr. Silke Bremer
Was christliches Leben in der heutigen globalen, schnelllebigen Welt ausmacht, stand im Zentrum eines zweitägigen Seminars Anfang März in Wismar.

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Christliche Kirchen in einer pluralen Gesellschaft müssten ihrerseits mit einem pluralen Angebot reagieren. Die Menschen von heute bräuchten sehr individuelle Ansprachen. Auf diesen Zusammenhang machte Anne-Konstanze Schröder vom Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung der Universität Greifswald aufmerksam. Auch regional seien durchaus Unterschiede auszumachen. Frieder Weinhold, Christliches Hilfswerk Wismar, bestätigte dies. Nach seinen Erfahrungen sei z. B. die Hemmschwelle für das Betreten einer Kirche bei Nicht-Kirchenmitgliedern in Mecklenburg sehr viel höher als etwa in Sachsen.

Kurt Schanné, u.a. Mitglied des ZdK, erläuterte zentrale Prinzipien der christlichen Soziallehre. Für das christliche Menschenbild sei das Prinzip der Personalität herausragend, im gesellschaftlichen Kontext seien es die Prinzipien der Solidarität und Subsidiarität. Christlich-demokratische Politik habe mit diesem festen Orientierungsrahmen einen großen Schatz. Renate Holznagel reklamierte für den Evangelischen Arbeitskreis (EAK), aus christlichem Selbstverständnis heraus Gesellschaft gestalten zu wollen. In schwierigen politischen Situationen habe ihr der Glaube immer wieder Kraft und Halt gegeben.

Dr. Andreas Jacobs, KAS-Koordinator für Islam und Religionsdialog, erläuterte die hohe Bedeutung der christlichen Religion in der Entstehungsphase des Korans. In der weiteren Entwicklung sei es aber mehr und mehr zur Trennung gekommen. Der Islam verstünde sich selbst als eine Fortentwicklung der monotheistischen Religionen. Aus islamischer Sicht verbiete sich daher eine Konversion z. B. vom Islam zum Christentum. Nur einige Aussagen (ca. 5 %) der Scharia widersprächen unserem Menschenrechts- und Demokratieverständnis, genau diese aber machten es schwierig und verhinderten ein Zusammenkommen. Forderungen nach einer ‚Abschaffung’ der Scharia seien völlig realitätsfern. In ihrer Gewichtung käme dies z. B. der Forderung nach Abschaffung der vier Evangelien gleich.

Christian Meissner, Bundesgeschäftsführer des EAK, näherte sich der Frage nach Zukunftsperspektiven christlich-demokratischer Politik sehr grundsätzlich. Politiker stünden heute unter einem enormen Druck. Die Mediengesellschaft verlange unmittelbare Reaktionen, Bedenkzeiten reduzierten sich auf ein absolutes Minimum, die Schnelllebigkeit bringe pausenlos neue Themen hervor, die in ihrer ganzen Komplexität in kürzester Zeit nicht erfasst werden könnten. Meissner warb dafür, das ‚C’ wieder groß zu machen. Nach dem Ende der beiden menschenverachtenden Ideologien des 20. Jh., 1945 und 1989, hätten gerade Christen Verantwortung übernommen und die entscheidenden Weichen gestellt. Eine Rückbesinnung auf das Wesen des Gründungsauftrags der Christlich-Demokratischen-Union ("Eine Ordnung in demokratischer Freiheit kann nur erstehen, wenn wir uns auf die kulturgestaltenden, sittlichen und geistigen Kräfte des Christentums besinnen und diese Kraftquelle unserem Volke immer mehr erschließen") eröffne alle Perspektiven für die Zukunft. Persönliche Integrität und Sachhaltigkeit seien zentrale Tugenden.

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