Coloquio
Detalles
Für die jüngeren Generationen, die nicht die Erfahrung eines Lebens in der ehemaligen DDR durchlebt haben, kennen auf deutschen Boden keine andere Staatsform als die Demokratie. Viele nehmen diese als selbstverständlich hin und sehen nicht das große Privileg in einem solchen Gemeinschaftskonstrukt zu leben.Ziel dieser Reihe soll es sein Bürgerinnen und Bürgern die Vorzüge eines Lebens in einer gefestigten Demokratie aufzuzeigen, indem wir uns pro Veranstaltung eine Nation vornehmen, in der sich andere Strukturen entwickeln oder entwickelt haben, die nicht mit unsere Auffassung von Demokratie einhergehen. Gleichzeitig wollen wir auch ein Augenmerk auf positive Entwicklung in Ländern legen, die fernab der öffentlichen deutschen Wahrnehmung sich zu Zentren demokratischen Zusammenlebens entwickelt haben.
Kolonie, Teilung, Entfremdung, Krieg, anhaltende Feindschaft - das waren seit 1910 schmerzliche Eckpunkte der Politik auf der Koreanischen Halbinsel. Nicht etwa Japan widerfuhr in Ostasien als Kriegstreiber und Aggressor eine Teilung des Landes wie sein während des Zweiten Weltkriegs Verbündetes Nazi-Deutschland, sondern seine Kolonie Korea. Die beiden Siegermächte, die USA und die Sowjetunion, teilten Korea ab 1945 ohne jedwede Mitsprache von Koreanern in zwei Einflusssphären untereinander auf, was sowohl im Norden wie im Süden der Halbinsel erbitterten Widerstand auslöste. Wie so häufig in seiner Geschichte, wurde Koreas geografische Lage dem Land zum Verhängnis.
Was als Bürgerkrieg um die Vorherrschaft in ganz Korea begann, eskalierte zum ersten großen »heißen« Konflikt im Kalten Krieg. Im dreijährigen Koreakrieg (Juni 1950 bis Juli 1953), der über vier Millionen Menschen - hauptsächlich Zivilisten - das Leben kostete, standen dem südkoreanischen Regime unter Rhee Syngman die USA und ihnen unterstellte UN-Truppen aus 15 Staaten bei, während die nordkoreanischen Truppen unter Kim Il Sung Hunderttausende chinesische Freiwilliger und sowjetische Bomberpiloten unterstützten.
70 Jahre nach Beginn des Koreakrieges ist das Land noch immer geteilt in einen von der Kim-Familie diktatorisch geführten Norden und eine rasant wachsende und hochmoderne Republik, die innerhalb von 70 Jahren von einem der ärmsten Länder der Welt zu einer der führenden Industrienationen der Welt aufgestiegen ist. Seit 2018 sind beide Seiten nach einer langen Eiszeit und Perioden hoher Spannung wieder direkt miteinander im Gespräch.
Ziel dieser Veranstaltung ist es den Teilnehmer einen objektiven Überblick über die historischen Entwicklungen seit dem Koreakrieg zu geben und Ihnen Einblicke in die beiden politischen Systeme und die gesellschaftlichen Entwicklungen der beiden Koreas aufzuzeigen. Wie konnten sich die beiden Staaten zu dem entwickeln, was sie heute sind, wie stehen die Chancen für Frieden und eine Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel und wie sehen die aktuellen Entwicklungen im Dialogprozess aus?
Programa
18.30 Uhr Begrüßung und Eröffnung:
Manuel Ley, Konrad-Adenauer-Stiftung
18.40 Uhr Inputvortrag zum Thema
Thomas Awe, u. a. ehemaliger Leiter Konrad-Adenauer-Stiftung Korea
19.00Uhr Diskussion mit
Doris Hertrampf, Botschafterin a.D. u. a. in Nordkorea und Südkorea
Thomas Awe, u. a. ehemaliger Leiter Konrad-Adenauer-Stiftung Korea
Barbara Völkl, Referentin Asien und Pazifik Konrad-Adenauer-Stiftung
20.00 Uhr Veranstaltungsende
Corona-Prävention:
Die Veranstaltung wird unter Beachtung aktuell geltender Hygiene-Auflagen des Landes Niedersachsen und dem Robert-Koch-Institut geplant und durchgeführt.
Teilnahmevoraussetzung ist immer die Befolgung der aktuellen Corona-Regeln im Sinne der Niedersächsischen Landesregierung.
Die die aktuellen Hygieneaushänge am Veranstaltungsort sind zu beachten.
Sollten Sie in den letzten drei Wochen Kontakt zu Corona-Infizierten gehabt haben oder in einem Risikogebiet unterwegs gewesen sein, möchten wir Sie bitten, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen.
Hinweise: www.rki.de