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Karl-Josef Laumann über christlich-soziale Werte im 21. Jahrhundert: Dem Allgemeinwohl verpflichtet

de Jan-Niklas Kuhfahl

Goslarer Rede zum 61. Jahrestag der Gründung der CDU Deutschlands

Bei der Goslarer Rede 2012 sprach Karl-Josef Laumann, Fraktionsvorsitzender der CDU-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen und Bundesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) zum Thema „Was heißt christlich-sozial zu Beginn des 21. Jahrhunderts?“

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Der Begründer der Christlichen Soziallehre in Deutschland sei der katholische Bischof und Zentrumspolitiker Wilhelm Emmanuel von Ketteler, der die sozialen Missstände im 19. Jahrhundert kritisiert hat. Ketteler sprach von einer „sozialen Partnerschaft“ und sah im Menschen „ein Ebenbild Gottes“. Die sozialen Mißstände kritisierte auch Karl Marx mit seinem „Kommunistischen Manifest“, der jedoch zu einem völlig anderen Ergebnis kam. Er forderte den Klassenkampf bzw. die Diktatur des Proletariats über das Kapital.

Bereits die Vordenker der Christdemokratie und der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland, Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und Alfred Müller-Armack hätten erkannt, dass der Staat, die Wirtschaft und die Kultur eine „dienende Funktion“ gegenüber dem Menschen haben sollten und nicht umgekehrt. In diesem Sinne wurde das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft formuliert. Auch die Präambel des Grundgesetzes „In Verantwortung vor Gott und dem Menschen“ zeige, dass die Christliche Soziallehre ein „gesellschaftspolitisches Menschenbild“ ist.

Karl-Josef Laumann hob in Goslar auch die gesellschaftspolitische Bedeutung der Familie hervor, die enormen Einfluss auf die Erziehung der Kinder habe. Darüber hinaus sei der Mensch am Anfang und am Ende des Lebens auf die Fürsorge der Mitmenschen angewiesen. Aus der Christlichen Soziallehre ergibt sich auch das Bewahren der menschlichen Würde im Alter und bei behinderten Menschen, die wenig oder gar nicht „zum Bruttosozialprodukt beitragen können“. In diesem Sinne seien die Volksparteien, insbesondere die CDU, dem "Allgemeinwohl verpflichtet" und "keine Klientelpartei", wie Karl-Josef Laumann herausstellte.

Aus der Christlichen Soziallehre sei zudem das bürgerschaftliche Engagement und die kommunale Selbstverantwortung abzuleiten. Diese sollen im Mittelpunkt des politischen Handels der Christdemokratie stehen, so Karl-Josef Laumann. Angesichts der demographischen Entwicklung stehen die klassischen Verbände, Parteien und Vereine vor großen Herausforderungen und Problemen wie Mitgliederschwund und Überalterung. Laumann forderte deshalb eine aktive Beteiligung an der Bürgergesellschaft, zum Beispiel bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Jan-Niklas Kuhfahl (FSJ Politik Niedersachsen)

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