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Digitalisierung und Start-ups

de Elisa Walke

Vortragsveranstaltung an der TU Braunschweig

In Kooperation mit dem Entrepreneurship Center der Technischen Universität Braunschweig fand eine Vortragsveranstaltung mit Heiko Hubertz zum Thema Digitalisierung und Start-ups statt. Vor knapp 100 Zuhörern berichtete der Gründer des Softwareunternehmens Bigpoint, der 2011 den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie "Aufsteiger des Jahres" erhielt, von seinen Erfahrungen aus der Gründerzeit.

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Hubertz begann mit der Feststellung, dass der Markt für Start-ups in den USA viel besser sei, als in Deutschland, was auch mit der rasanten Entwicklung der Technikbranche zu tun habe. Als Beispiel dafür nannte er das autonome Fahren, welches bereits mit Tesla und Google Fahrzeugen möglich sei. So habe Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender bei VW, noch im September 2015 gesagt, dass autonomes Fahren für ihn nur ein Hype sei, der sich auf Dauer nicht durchsetzen werde. Bereits im Februar 2016 habe er diese Aussage jedoch wieder revidiert. Hubertz bekräftigte, dass Deutschland im Bereich von Start-ups noch viel von den USA lernen könne, ansonsten drohe Deutschland langfristig den Anschluss zu verlieren, nicht zuletzt weil hierzulande im Vergleich viel weniger Geld in Start-ups investiert werde.

Seiner Meinung nach trägt auch die „Scheiterkultur“ und Mentalität in Deutschland entscheidend zu diesem Sachverhalt bei: während man sich in den USA über den Erfolg eines Start-up Gründers freue und ihn bewundere, herrsche in Deutschland eine regelrechte „Neidkultur“, in der man dem jeweils anderen seinen Erfolg nicht gönne. Umgekehrt zeigten die Leute im Falle eines Scheiterns mit dem Finger auf einen. Dies führe als Konsequenz dazu, dass die Deutschen weniger risikofreudig agieren und hierzulande dann weniger Start-ups gegründet würden.

Tipps für ein erfolgreiches Start-up

Heiko Hubertz nannte verschiedene Gründe, warum rund 90% der Start-ups scheitern. So sei oftmals fehlender Teamgeist dafür verantwortlich: ein Start-up Gründer müsse sein Team motivieren können und es an sein Projekt glauben lassen. Eine fehlende Kundenorientierung führe langfristig auch nicht zum Erfolg eines Start-ups. Er ermutigte seine Zuhörer, durchaus eine noch nicht ganz optimierte Version ihrer Produkte anzubieten, sodass bei Bedarf noch nachjustiert werden könne. Bei erfolgreichen Start-ups mache es Sinn, irgendwann eine Internationalisierung wagen, allerdings sollte diese nicht zu früh und auch nicht zu spät geschehen.

Der Referent empfahl, frühzeitig Geld von Investoren einzusammeln, um am Ende möglichst viele Handlungsmöglichkeiten zu haben. Als eine Möglichkeit, Geld für Start-ups einzusammeln gebe es das ICO, Initial Coin Offering, welches ermögliche, eine große Summe Geld in sehr kurzer Zeit mithilfe von Kryptowährungen einzusammeln. Das israelische Start-up Bancor konnte so in nur drei Stunden 153 Millionen US-Dollar einzunehmen.

Die Suche nach dem richtigen Investor

Ein Investor sei für einen Gründer viel mehr als nur ein Geldgeber, er bringe schließlich seine Erfahrungen und sein Netzwerk in die Zusammenarbeit ein. Daher sollten sich Gründer gut überlegen, wen sie ansprechen wollen und was ein potentieller Investor mitbringen sollte. Hubertz riet den Zuhörerinnen und Zuhörern, nicht den nächstbesten Investor zu nehmen, sondern gezielt eine Auswahl zu treffen. Besonders bei der Exit-Strategie, also die Strategie zur Realisierung des Gewinns aus einer Investition, müssten sich Gründer und Investor einig sein.

Im Anschluss an den Vortrag konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer noch Fragen an den Referenten stellen.

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