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Über die Rolle und Verantwortung des Arztes im Zuge des Verbreitung des „Hirn-Dopings sprach der Leitende Arzt der Privaten Krankenversicherer, Prof. Dr. Jürgen Fritze, in seinem Statement. Grundsätzlich bemängle er, dass es keine Verbote für die Werbung der verschreibungspflichtigen Substanzen gebe und man als gesunder Mensch durch Werbung leistungssteigernde Medikamente angeboten bekäme, die nur für den Einsatz bei Krankheiten vorgesehen seien.
Prof. Fritze erläuterte anhand einer statistischen Erhebung unter den Lesern der renommierten Fachzeitschrift „nature“ – meist Experten und Professoren auf dem Gebiet der Naturwissenschaften - die Brisanz und Aktualität des Themas. Der Erhebung zufolge greife das Problem des „Hirn-Dopings“ selbst unter den wissenschaftlichen Eliten um sich.
Es sei ein Verstoß gegen ärztliche Ethik und das Berufsrecht, wenn ein Arzt ohne Indikation (Erkennung von Symptomen und die Anordnung einer entsprechenden Behandlung der Krankheit) Medikamente verschriebe. Denn „die Risiken rechtfertigen sich nur durch eine Indikation“, so Fritze. Die Verbreitung der unrechtmäßigen Anwendung von Medikamenten, die nicht für ihren eigentlichen Zweck sondern für „Hirn-Doping“ eingesetzt würden, könne man leicht festmachen: Deutschlandweit gebe es bei der Verschreibung von z.B. Ritalin irrational starke Variationen zwischen den Regionen, die darauf schließen lassen, dass die Ärzte durch ihre „unnötige“ Anordnung (d.h. ohne Indikation) unerlaubterweise zur Förderung des „Hirn-Dopings“ beitragen.
In der rechten Seitenspalte finden Sie die Präsentation von Prof. Fritze sowie einen Audio-Mittschnitt des Vortrages.