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Der ehemalige Altstipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und derzeitige Ärztliche Leiter der Privatklinik Meiringen in der Schweiz, Prof. Dr. Michael Soyka, sprach über die Überwindung der Hürden beim Diagnostizieren und Erwerben von „Hirn-Doping“-Substanzen. Die Geschichte des „Hirn-Dopings“ sei keine neue Erfindung, die mit der Jahrtausendwende einher kam. Bereits im Golfkrieg hätten US-amerikanische Streitkräfte Modafinil (ein sog. „Wachmacher, erhöht die Aufmerksamkeit und verringert den benötigten Schlaf; unter dem Handelsnamen Vigil bekannt) erhalten. Gemäß der Schlussfolgerung „Was den Soldaten hilft, kann in der Arbeitswelt nicht schaden“ hätten sog. „Wachmacher“ auch in der US-amerikanischen Gesellschaft Karriere gemacht.
Ein „Türöffner“ beim Hirndoping sei die schwere Diagnostizierbarkeit von ADHS, besonders im Erwachsenenalter. Da es nur sehr wenige Testungen für das Syndrom gebe, müsse auch die Zahl der verkauften Modafinil-Präparate für die Einnahme bei ADHS-Erkrankungen mikroskopisch klein sein. Dies, so Soyka, sei ein Indiz für die massive Zunahme an „Hirn-Dopern“: Modafinil-Präparate verkaufen sich sehr gut – und gewiss nicht in mikroskopischen Größenordnungen.
Er glaube nicht, dass die im Vortrag genannten „Hirn-Doping“-Substanzen (u.a. Modafinil und Methylphenidat) in der Zukunft eine große Rolle spielen würden. Bei einer Tagung, auf der er kürzlich gewesen sei, habe ein Arzt seinen Fortschritt auf dem Feld des „Genom-Screening“ vorgestellt. Auf dem Weg zur Optimierung des menschlichen Körpers tätige die Forschung mit dem „Neuro-Enhancement“ nur einen ersten Schritt, auf den noch viele weitere, aber auch gefährlichere folgen würden.
In der rechten Seitenspalte finden Sie die Präsentation von Prof. Soyka sowie einen Audio-Mittschnitt des Vortrages.