Krisen gehören zu unserem Leben, manchmal ist eine Person betroffen, manchmal die ganze Weltbevölkerung – so wie gerade durch die Corona-Pandemie. Alle Krisen haben etwas gemein: sie treffen uns überraschend. Doch warum können manche Menschen mit fordernden Situationen besser umgehen? Bräunl sagt dazu: „Es sind nicht die konkreten Ereignisse, die eine emotionale Situation in uns auslösen.“
Die Geschichte, die wir uns dazu denken
Als Beispiel nennt sie ein kaputtes Auto auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch. Nicht das Auto löst Stress aus, sondern die Bedeutung, die wir den darauf folgenden Ereignissen zusprechen: Was wird mein Gesprächspartner sagen, wenn ich zu spät komme? Welchen Eindruck gewinnt er dann von mir? Wenn ich den Job nicht bekomme, wie kann ich mich dann weiter finanzieren? Diese Reaktionen sind vollkommen normal, aber man kann lernen, besser mit ihnen umzugehen. Danach sind die Teilnehmerinnen dran: Was ist Stress eigentlich? Eine Situation, in der ich überfordert bin; der Druck, den man sich selbst macht: Jede Teilnehmerin hat eine eigene Definition. Stress beschreibt laut Bräunl eine normale körperliche Reaktion, die als anspruchsvoll und herausfordernd gesehen wird.
Was brauche ich, um glücklich zu sein?
In dem Webinar geht es viel um die Selbstreflektion der Teilnehmerinnen. In einer Einzelarbeit schreiben die Teilnehmerinnen auf, was sie glücklich macht. In der Auflösung der Übung erklärt Bräunl, dass die meisten Menschen ihr Glück über die Zukunft definieren: „Wenn ich einen besseren Job hätte, wäre ich glücklich, oder wenn ich mehr Geld hätte, wäre ich glücklich.“. Dabei kann man nur im Hier und Jetzt glücklich sein, sagt Bräunl. Wie das geht, erklärt sie anhand von sieben Schlüsseln.
„Die bewusste Entscheidung, glücklich zu sein“
Gedanken beeinflussen unser Leben – und wir können lernen, unsere Gedanken zu beeinflussen. Man müsse sich selbst bewusst werden. Stressreaktionen seien auf die Evolution zurückzuführen, um die Menschen damals in gefährlichen Situationen zu schützen. Doch die ursprünglichen Stressreaktion, die vom limbischen System ausgelöst werden – Angriff, Flucht, Totstellen – lassen sich alle mehr oder weniger schlecht in konfrontativen Situationen, zum Beispiel mit Vorgesetzten, anwenden. Deswegen unterdrücken wir diese, was auf Dauer für Stresskrankheiten sorgen kann. Der Schlüssel für die Lösung dieser Situationen liegt darin, dass wir anders als unsere Vorfahren eine Wahl haben und entscheiden, welche Stressoren wir ausschalten können.
Körper, Gedanken, Atmen
Bewusstes und ruhiges Atmen in akuten Stresssituationen könne helfen, sich zu beruhigen und zu fokussieren – denn damit könne man psychologische und physiologische Prozesse beeinflussen. Außerdem ist es ein Schlüssel, Stresskompetenz zu erlernen: Welche Stressoren kann ich eliminieren? Wie kann ich meine eigene Wahrnehmung verändern? Durch ein strukturiertes, bewusstes Vorgehen könne man den Umgang erlernen. Der finale Schlüssel: lösungsorientierte Gewohnheiten verankern. Hier ist der größte Feind die Ungeduld, denn bis wir neue Strategien und Verhaltensweisen verinnerlicht haben, dauert es. Doch der Grundstein ist für die Teilnehmerinnen gelegt – jede nimmt ein eigenes Learning mit aus dem Workshop. Eine Teilnehmerin bringt es auf den Punkt: „Man muss nicht alles perfekt machen, es reicht, wenn man mit dem Ergebnis leben kann.“
Sobre esta serie
La Fundación Konrad Adenauer, sus talleres de formación, centros de formación y oficinas en el extranjero ofrecen anualmente miles de eventos sobre temas cambiantes. Le informamos en www.kas.de acerca de una selección de conferencias, eventos, simposios etc. , de forma actual y exclusiva. Aquí, usted encuentra, además de un resumen en cuanto al contenido, materiales adicionales como imágenes, manuscritos de diálogos, vídeos o grabaciones de audio.