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Deutschland. Das nächste Kapitel.

Zukunftskonferenz 2018: EUROPA – MEINE HEIMAT – MEINE ZUKUNFT!

In Kooperation mit der InfraLeuna GmbH

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„EUROPA – MEINE HEIMAT – MEINE ZUKUNFT!“ – unter diesem Titel und eingebettet in das überjährige Jahresmotiv „Deutschland. Das nächste Kapitel“ fand die diesjährige Zukunftskonferenz des Politischen Bildungsforums Sachsen-Anhalt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Leuna statt. Fast 120 Schülerinnen und Schüler aus zwei Gymnasien und zwei Berufsbildenden Schulen waren zu dieser Kooperationsveranstaltung mit der InfraLeuna GmbH ins cCe Kulturhaus Leuna gekommen – sie erwartete ein abwechslungsreiches Programm mit Impulsvorträgen, Schnellen Diskussionen, Workshops zu historischen europäischen Persönlichkeiten, einem Europa-Clip, der Unternehmensvorstellung der InfraLeuna GmbH durch Pressesprecher Martin K. Halliger, der Vorstellung der Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung durch den Magdeburger Stipendiatensprecher Fabian Kopel, Informationsständen von Unternehmen, Vereinen und Verbänden, einem Netzwerkcafé, dem Sloganwettbewerb „EUROPA – MEINE HEIMAT – MEINE ZUKUNFT!“ (Wie sehen junge Menschen Europa?) sowie musikalischer Umrahmung durch „Saxlust“. Moderiert wurde der Kongress von Dr. Franz Kadell (Journalist; Regierungssprecher a.D. und ehemaliger Chefredakteur der „Volksstimme“).

In seinem Impuls hob Marco Tullner MdL (Minister für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt) die Bedeutung der Bildung für ein starkes Sachsen-Anhalt hervor. Die Köpfe der Menschen sind die wichtigste Ressource für die Zukunft des Bundeslandes und für den wirtschaftlichen Erfolg. Heute haben junge Menschen große Chancen auf dem Arbeitsmarkt und ganz Europa, insbesondere als Fachkräfte. Um so wichtiger ist eine gute Bildung und Berufsausbildung. Hierzu helfen die offenen Grenzen und die Möglichkeiten, die die Europäische Union der jungen Leuten bietet: Sie können ein Praktikum, ein Studium oder die Berufsausbildung im europäischen Ausland absolvieren, lernen dabei fremde Sprachen und Kulturen kennen, ebenso die jeweilige Hochschul- und Arbeitswelt im europäischen Ausland.

Dies wurde im anschließenden ersten Podium der „Schnellen Diskussion“ vertieft. Minister Marco Tullner MdL sprach die Herausforderungen und auch die Chancen an, die sich durch den Wettbewerb innerhalb Europas und in der Welt ergeben. Bildung ist dabei die wichtigste Basis für stabile Perspektiven. Dafür steht auch das Unternehmen Mammoet Deutschland GmbH, dessen Geschäftsführer Jens Krawczyski verschiedene Projekte vorstellte, an denen die Firma europaweit mitwirkt. Mammoet Deutschland sucht auf dem ganzen Kontinent nach Fachkräften und nach jungen Leuten, die Interesse für Technik mitbringen. Auch Martin K. Halliger vom Kooperationspartner InfraLeuna GmbH stellte das Unternehmen vor und verwies auf über 100 Firmen an diesem Traditionsstandort der chemischen Industrie.

In parallelen Workshops beschäftigten sich die jungen Erwachsenen mit drei Persönlichkeiten, die Europa maßgeblich mitgestaltet haben und ohne deren Engagement die Europäische Union heute nicht die Friedens- und Wertegemeinschaft wäre. Im Blickpunkt der Workshops standen jeweils die Biographie und das Lebenswerk. Der Politikwissenschaftler Frank Burgdörfer (Team Europe Deutschland) setzte sich in einem Workshop (moderiert von Manuela Lott) mit Konrad Adenauer auseinander. Prof. Dr. Wolfgang Bergsdorf stellte Biographie und politische Leistung von Helmut Kohl vor, als dessen Büroleiter und Berater der Politikwissenschaftler lange gewirkt hatte. Moderiert wurde dieser Workshop von Dr. Franz Kadell. Der dritte Workshop – mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Renzsch (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) als Referent und Stefan Feldt als Moderator – beschäftigte sich mit Robert Schuman. Die drei historischen Persönlichkeiten eint die Erfahrung des Zweiten Weltkrieges – bei Adenauer und Schuman auch des Ersten Weltkrieges. Nach der „Erbfeindschaft“ zwischen Frankreich und Deutschland sowie nach unzähligen militärischen Auseinandersetzungen auf dem Kontinent kam es durch das maßgebliche Wirken der drei Persönlichkeiten zur Aussöhnung zwischen den einstigen Kriegsgegnern sowie zur Freundschaft zwischen den Staaten Europas, verbunden in der Europäischen Union. Während Konrad Adenauer zudem für die Westbindung, die Soziale Marktwirtschaft und für die Schaffung einer parteipolitischen Basis für die Christdemokratie steht, gilt Helmut Kohl auch als „Vater der Deutschen Einheit“, nachdem im „wundersamen Jahr“ 1989 nicht nur die deutsche Teilung, sondern auch der Ost-West-Konflikt und damit die Teilung Europas überwunden war.

Heute steht Europa vor neuen Herausforderungen, vor allem der Bewältigung der Flüchtlingssituation, wie Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser (Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung Sachsen-Anhalt) ausführte. In der unmittelbaren Nachbarschaft Europas sind zahlreiche Regionen von Kriegen und Bürgerkriegen erschüttert, beispielsweise Syrien, Irak, Afghanistan. Zudem verfolgen mehrere Groß- und Regionalmächte ihre – unterschiedlichen - Interessen in den Krisengebieten. Aus diesen Regionen sowie aus weiteren Staaten (vor allem aus Afrika) fliehen Menschen vor Krieg, Terror, Gewalt, Hunger, Not und Perspektivlosigkeit und hoffen auf ein besseres Leben in Europa. Mit großem Engagement von Bürgern und Initiativen, aber auch von Kommunen und Landkreisen, wurden und werden Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen und betreut. Zudem steht die Frage, ob es für die geflüchteten Menschen eine Bleibeperspektive gibt und wie sie in die Gesellschaft integriert werden können. Damit ist zugleich die Diskussion um die eigene Identität verbunden – sowie um die Zukunft der Gesellschaft. Um die Herausforderung zu meistern – mit den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel „Wir schaffen das“ - sind bei jeder konkreten Aufgabe auch drei Fragen an uns selbst zu richten, so Steinhäuser: Wer wollen wir sein? Was macht uns aus? Wie wollen wir leben?

Das zweite Podium der „Schnellen Diskussion“ ging der Frage nach, was uns das Europäische Parlament in den 60 Jahren seines Bestehens gebracht hat. Gesprächspartner in der Diskussion waren Dr. Horst Schnellhardt (Langjähriges ehemaliges Mitglied des im Europäischen Parlaments, 1994-2014), Frank Burgdörfer (Politikwissenschaftler; Team Europe Deutschland) sowie Prof. Dr. Wolfgang Renzsch (Politikwissenschaftler, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg). Dr. Schnellhardt stellte konkrete Ergebnisse der Arbeit des Europäischen Parlaments vor, etwa die Stärkung des Binnenmarkts und des Wettbewerbs („Wettbewerb schafft Fortschritt“), das Reisen ohne Grenzen, die Abschaffung der Roaming-Gebühren oder die Bereitstellung von Geldern für Weiterbildung, Praktika sowie Schüleraustausch. Burgdörfer hob das Europäische Parlament als Repräsentanz der Völker Europas hervor; gleichwohl sollte es mehr politischen Druck erzeugen, um mehr Rechte zu erhalten, damit auch aktiver Politik zu gestalten. Prof. Renzsch bezeichnete das Europäische Parlament als Gewinner im europäischen Integrationsprozess. Gleichwohl sind noch nicht alle Demokratiedefizite beseitigt: Vor allem sollte das Parlament für Bürger durchschaubarer werden, denn vielen Bürgern ist nicht bekannt, wofür Brüssel zuständig ist und wofür die Nationalstaaten.

Im dritten Podium der „Schnellen Diskussion“ wurden Möglichkeiten für junge Leute im vereinten Europa erörtert. Dabei stellte Daniel Adler seinen Verein vor, die Jungen Europäischen Föderalisten Sachsen-Anhalt e.V. Ähnliche Vereinigungen gibt es in anderen Regionen Deutschlands sowie in ganz Europa, auch in Staaten, die noch keine Mitglieder der EU sind. Beispielsweise sprechen die die JEF für ein TV-Duell der Spitzenkandidaten zur Europawahl aus. Koordinatorin Antje Wieduwilt berichtete über das Netzwerk Europaschulen in Sachsen-Anhalt und welche Voraussetzungen es zur Erlangung dieses Titels gibt, etwa die Förderung von Sprachen oder den Austausch mit Partnerschulen. Frank Burgdörfer wies auf die Personenfreizügigkeit hin, die alle EU-Bürger besitzen. Er appellierte an die jungen Leute, diese Möglichkeiten zu nutzen und Europa mit Reisen kennenzulernen.

Zum Abschluss der Zukunftskonferenz gab die Jury (Kristin Sander, InfraLeuna GmbH; Dr. Horst Schnellhardt, MdEP a.D.; Fabian Kopel, Sprecher der Stipendiatengruppe Magdeburg sowie Stefan Feldt, Magdeburg) die Gewinner des Sloganwettbewerbs bekannt. Es siegte Josefine Haustein (Gymnasium Stephaneum Aschersleben) mit dem Slogan „Europa stärkt, Europa vereint, Zusammen für Europa“. Über Platz 2 freute sich Nadine Schuran (Berufsbildende Schulen Anhalt-Bitterfeld, Standort Köthen) mit „Heimat für alle – Zukunft für alle“. Der dritte Platz ging an Charlotte Lang (Dr.-Carl-Hermann-Gymnasium Schönebeck) mit „Europa – Solidarität statt Rivalität“. Einen Sonderpreis erhielt zudem David Fiala (Gymnasium Stephaneum Aschersleben) mit „Europa ist wie bei einer neuen Freundin – klappt nicht immer alles gleich perfekt“.

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