Anlässlich des nahenden 17. Juni plante das PBF Sachsen der Konrad-Adenauer-Stiftung alljährlich eine Veranstaltung zur Erinnerung an die SED-Diktatur. Am 17. Juni 1953 wurde der Aufstand der Bevölkerung in der DDR durch das SED-Regime gewaltvoll niedergeschlagen, Proteste, die im Sachsenwerk (in Dresden) begannen und regional in Sachsen stattfanden, forderten die SED-Führung heraus, weil die vorgetragenen Punkte politisch wurden und unter anderem demokratische Teilhabe und verlangt und der Ruf nach Freiheit laut wurde.
In diesem Jahr luden wir Prof. Dr. Gerhard Glaser, Oberlandeskirchenrat i. R. Harald Bretschneider und Dr. Herbert Wagner, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Dresden, zu einem Zeitzeugengespräch in den DenkRaum Sophienkirche ein.
Unter dem Titel „Die Narben der Diktatur“, sprachen die drei Referenten von den Folgen des Nationalsozialismus und dem eigenen Erleben in der SED-Diktatur, die sie prägten und ihr Leben und Wirken beeinflussten.
Glaser sprach einerseits von frühen Erfahrungen des Nationalsozialismus und der Angst, die seine Familie erfasste und auf ihn überging. Bretschneider legte den Fokus auf den 13. Februar 1945, als er das Bombardement der Stadt als Kleinkind nur knapp überlebte und andere für ihn prägende Erlebnisse, die ihm als Wunden in Erinnerung sind. Wagner legte den Fokus auf die Aufarbeitung der SED-Diktatur und den Wert der Erinnerung.
Im Anschluss wurde in einem von Lina Berends moderierten Gespräch tiefer auf die Erfahrungen in Dresden eingegangen. Glaser berichtete von der Denkmalpflege und den besonderen Herausforderungen, die hierfür in der DDR bestanden und hob hervor, wie das Wirken Einzelner Einfluss auf den heutigen Bestand in Dresden hatte. Bretschneider berichtete von seiner Zeit in den Friedensbewegungen, die sich insbesondere innerhalb der Kirchen trafen und eine große Wirkung entfalteten. Wagner schloss an, indem er aufzeigte, wie die Friedliche Revolution und die „Gruppe der 20“ eine herausragende Rolle für die Demokratie spielte und stellte die Bewegung, die Motivation und riskante Ereignisse dar. Die „Gruppe der 20“ beschreib er als „Knall für die Demokratie“.
In der abschließenden Diskussionsrunde wurden einige Fragen gestellt, sowie den Ausführungen der Referenten noch persönliche Erfahrungen hinzugefügt und hervorgehoben, wie wichtig diese drei Persönlichkeiten für die Stadt Dresden waren und sind.