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Geschichte zwischen Wissenschaft und Gedenken – Erinnerungskultur in Sachsen

de Luisa Tiesies

15. Belter-Dialoge

15. Belter-Dialoge an der Universität Leipzig

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Die Belter-Dialoge reihen sich dieses Jahr schon zum 15. mal und sollen an den frühen Widerstand in der DDR erinnern. Dennoch ist der frühe Widerstand in der DDR, nicht nur der der „Belter-Gruppe“, im öffentlichen Gedächtnis kaum präsent. Viele Oppositionelle waren Studentinnen und Studenten. Dies könnte gerade für die Universitäten eine Chance sein, sich des Themas als Wissensvermittler und als Erinnerungsort anzunehmen.

Nachdem Dr. Marco Arndt, Leiter des Politische Bildungsforums Sachsen der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V das Publikum begrüßte, führte Frau Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig in das Thema, Erinnerungskultur und Herbert Belter an der Universität Leipzig, ein. Sie merkte an, dass die Erinnerung langsam verblasse, da die Menschen die die DDR miterlebten älter würden und die Mitglieder der Belter- Gruppe nacheinander verstarben. Es sei jedoch wichtig zu erinnern und nicht zu vergessen und es müssten neue Methoden gefunden werden, um die Erinnerung zu bewahren. Frau Obergfell kritisierte die zum Teil nicht vorhandene oder zu geringe Bildung über die DDR an den Schulen. Außerdem kam sie auf Herbert Belter zu sprechen, welcher Anführer der Belter Gruppe war und Flugblätter verteilte, nachdem diese Aktionen aufflogen wurde er zwei Monate später in Russland erschossen. Die anderen Mitglieder wurden zu Jahrzehnten von Strafarbeit in Russland verurteilt und erfuhren erst nach dem Ende der DDR von Herbert Belters Tod. Im Anschluss daran, kamen der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer und der Leiter des Politischen Bildungsforums Berlin der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Dr. Joachim Klose miteinander ins Gespräch. „Wie gehen wir mit Diktaturerfahrungen in Deutschland um?“ lautete die Frage. Im Dialog mit dem Publikum wurde angemerkt, dass eine Straße in Leipzig zwar den Namen von Belter trage, es aber keine Informationstafel gäbe und niemand wüsste wer dieser Mann war. Der Ministerpräsident schlug vor eine Gedenktafel anzubringen, denn Erinnerung sei wichtig und dem Widerstand in der DDR würde zu wenig gedacht. Nach einer kurzen Pause mit Imbiss sprach die Universitätsprofessorin für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Passau von 1999-2022, Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig und stellte sich der Frage „Woran erinnern wir uns?“ Zu Beginn ging sie auf eigene Erfahrungen ein, zum einen die, die sie als Kind in der Bundesrepublik Deutschland gemacht hatte und zum anderen auf die, die eine Freundin, welche aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland geflohen war erlebte. Anschließend hob auch sie hervor, dass die Bildung über den Nationalsozialismus an den Schulen sehr ausführlich stattfand, die Informationen über die DDR im Gegensatz dazu, aber sehr gering waren. Als sie ihre Schülerinnen und Schüler jedoch fragte, ob diese schon einmal etwas über Widerstand in der DDR gehört hätten war die Resonanz noch geringer. Sie betonte erneut, dass oft vergessen werde, dass auch die DDR eine Diktatur war und oft nur an die Sonnenseiten der DDR erinnert würde. Es sei wichtig für sie alle Blickpunkte zu betrachten und nicht nur an die guten Momente zu erinnern. Fragen wie, ob es noch wichtig sei zwischen Ost und West zu unterscheiden oder ob immer noch Unterschiede zwischen Ost und west gemacht werden müssten wurden von ihr beantwortet. Eine musikalische Umrahmung gab es von Konstanze Hollitzer, Pianistin aus Leipzig.

 

Bilder von Julien Reiter.

 

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