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Gewalt - Schulhof als Spiegel der Gesellschaft?

de Lina Berends

Referendarfortbildung - Tagung für angehende Lehrerinnen und Lehrer

Veranstaltungsbericht

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Am 24.09.2024 war es wieder so weit. Angehende Lehrkräfte aus Dresden und Ostsachsen fanden sich zusammen, um sich gemeinsam weiterzubilden und Erfahrungen untereinander auszutauschen. Die regelmäßig stattfindende, von der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierte, Referendarfortbildung fand dieses Jahr in der Dreikönigskirche in Dresden statt.

Zum Thema „Gewalt – Schulhof als Spiegel der Gesellschaft?“ konnten die Referendarinnen und Referendare unterschiedliche Facetten von Gewalt kennenlernen und wurden interaktiv dazu befähigt sich mit den Themen vertieft auseinanderzusetzen und Lösungsansätze zu erarbeiten.

Zum Auftakt der Tagung begrüßte Lina Berends, Referentin des Politischen Bildungsforums Sachsen, die Gäste. Sie ging auf historische, individuelle und gesellschaftliche Ursprünge der Gewalt ein. Daher sei es wichtig als Lehrkraft und Vertrauensperson der Schülerinnen und Schüler für ein respektvolles Miteinander einzustehen. Nur mithilfe früher Prävention durch ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen können Kinder bestmöglich für die Zukunft vorbereitet werden. Denn die Schule lehrt nicht nur für den Moment, sie lehrt für das ganze Leben.

Im Anschluss beleuchtete Stephan Große, Leiter des Jugendkommissariats der Polizeidirektion Dresden, das Thema Jugendkriminalität in Sachsen.  Steigende Fallzahlen, vor allem bei Rohheitsdelikten, bewegten die Ermittler dazu die SOKO Iuventus zu bilden, um effektiver Kriminalitätsphänomene einzudämmen, Gruppenstrukturen zu verhindern und Strafverfahren zu bearbeiten. Anders als Erwachsenenkriminalität sei Jugendkriminalität oft episodenhaft, spontan und zufällig, dass unterscheide die Arbeit zu regulärer Polizeiarbeit. Der Fokus läge auf Prävention und Erziehung anstatt Repression und Bestrafungen, so Große. Dank ihrer Arbeit gelänge es ihnen, Kinder aus ihrer geglaubten Anonymität zu holen und mögliche Täterkarrieren frühzeitig zu verhindern.

Anschließend arbeiteten die Referendarinnen und Referendare in Gruppen weiter. Zur Auswahl standen dabei fünf verschiedene Workshops, rund um das Thema Gewalt.

So beriet Benjamin Läpple, Datenanalyst und Politikberater, die Teilnehmenden über einen sensiblen Umgang mit den Sozialen Medien. Im Gespräch zeigte sich, dass viele Referendarinnen und Referendare bereits Erfahrungen mit dem Missbrauch technischer Geräte gemacht haben. Umso nützlicher seien die Erkenntnisse aus dem Workshop, um diesem effektiv begegnen zu können.

Nebenan erklärte Nora Manukjan, Referentin der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, wie Nationalsozialisten damals Gewalt zu ihrem Vorteil einsetzten und wie heute das humanitäre Völkerrecht dabei helfen soll, derartige Gewalt einzuhegen.

Ein ähnliches Thema bot Hauptmann Franz Conrad in seinem Workshop zu deutscher Sicherheitspolitik. Dabei ging es vor allem um aktuelle Herausforderungen. Die Referendare erarbeiteten später mögliche Strategien Deutschlands.

Aktiv ging es bei Marco Leik und Stephan Hohlfeld, vom Ju-Jutsu Verband Sachsen, zu. Die Teilnehmenden lernten hier in praktischen Übungen Gewaltprävention und Zivilcourage. Dabei ging es darum, wann man als Lehrkraft einschreiten sollte, wie man Gewalt unterbinden kann und was man im Vorfeld bereits durch Kommunikation verhindern kann.

Daneben lieferte der Kinderschutzbund Landesverband Sachsen e.V. mit seinen beiden Referent_innen, Anna Michels-Boger und Lisa Baumann, Schutzkonzepte für die Schule, um dem Schulpersonal und den jungen Menschen ein positives Schulklima und Handlungssicherheit bieten zu können. Insbesondere diskutiert wurde die Frage der Kindeswohlgefährdung.

Nach einem intensiven Austausch in den Workshops fanden sich die Referendarinnen und Referendare wieder zusammen und tauschten sich, unter der Anleitung von Irène Mahano, Referentin des Politischen Bildungsforums Sachsen, über gemeinsame Lösungsstrategien und Konzepte für Schulen aus. Dabei teilten sie ihre Erfahrungen aus den vorangegangenen Workshops.

Die Tagung verdeutlichte, wie wichtig ein kompetenter Umgang mit Gewaltsituationen für Schulpersonal in Zeiten technologischer Neuheiten und politischer Spannungen, ist.Tagungen wie diese geben Lehrkräften die Möglichkeit, sich intensiv mit einer Thematik zu beschäftigen und in ihren Schulalltag zu integrieren. Damit die angehenden Lehrerinnen und Lehrer noch besser für etwaige Situationen vorbereitet sind.

 

 

 

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