Der Strukturwandel stellt eine Region wie die Lausitz vor große Herausforderungen: Durch das Ende der Braunkohleverstromung bricht ein wichtiger Wirtschaftszweig für die Region weg. Hoffnungen, die Wirtschaft positiv umbauen zu können, liegen unter anderem in der Wissenschaft und der Forschung.
Am 08. April 2024 wurde im Westfoyer des Deutsch Sorbischen Volkstheaters Bautzen die Frage aufgeworfen, wie der Strukturwandel in der Lausitz positiv gestaltet werden kann – und welche Stellschrauben hierfür gedreht werden müssen.
Zunächst ging Ronny Heine, Leiter des PBF Sachsen, in seinem Grußwort auf die Relevanz des Themas ein und hob hervor, dass die Veranstaltung vom FSJPler des PBF Sachsen, Julian Roschk, konzipiert wurde.
Julian Roschk, FSJPler des PBF Sachsen, thematisierte im Anschluss die großen Hürden, vor welche die Region mit dem Wegfall der Braunkohleverstromung gestellt wird. 7600 Personen, so Roschk, arbeiten gegenwärtig noch im Braunkohlebergbau und hoffen auf Planungssicherheit und Ersatzarbeitsplätze. Des Weiteren stellte Julian Roschk die beiden Referenten des Abends und den zeitlichen Rahmen der Veranstaltung vor.
Rahmenbedingungen, welche die Politik für einen gelingenden Strukturwandel setzen muss, wurden im Anschluss von Marko Schiemann, Mitglied des Sächsischen Landtages und direkt gewählter Abgeordneter für die Stadt Bautzen und das Umland, in einem Impuls beleuchtet. Laut ihm besitze eine gute Verkehrsanbindung der Lausitz eine große Relevanz. Daher sind der Ausbau der A4, so Schiemann, und eine Elektrifizierung der Bahnstrecke Dresden-Görlitz wichtige Projekte, um die Region anschlussfähig zu halten. Auch setze er sich für die Förderung der Kohleregionen und die Entlastung mittelständischer Unternehmen ein, um strukturelle Nachteile auszugleichen.
Prof. Dr. Günther Hasinger, Initiator und designierter Gründungsdirektor des Deutschen Zentrums für Astrophysik DZA in Görlitz, erläuterte in seiner Präsentation den Aufbau des Zentrums, welches langfristig mehr als 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen und die Transformation der Region beschleunigen soll. Astrophysikalische Forschungen dienen laut Prof. Dr. Hasinger auch dazu, wissenschaftliche Impulse zu geben, welche für die Entwicklung von Innovationen genutzt werden können. Gesondert ging Prof. Dr. Hasinger des Weiteren auf die hervorragenden Bedingungen, welche durch den Granit in der Lausitz für astrophysikalische Forschungen gegeben sind, ein. Daher plane das DZA, so Prof. Dr. Hasinger, auch ein unterirdisches Forschungslabor im Städtedreieck zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda. Außerdem äußerte er sich lobend über die Herzlichkeit der Einheimischen, für ihn ein Faktor, welcher die Ansiedelung des DZA deutlich erleichtert.
Im Anschluss befragte Julian Roschk die Referenten zur zukünftigen Entwicklung der Region und zu Problematiken wie dem Fachkräftemangel. Besucherinnen und Besucher hatten ebenfalls die Möglichkeit, ihre Fragen zu äußern.