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Corona-Pandemie in Afrika: Mehr Armut, Krisen und Konflikte?

de Henning Suhr, Benno Müchler, Thomas Schiller, Florian Karner, Mathias Kamp, Daniel El-Noshokaty, Veronika Ertl, Martina Kaiser

Einblicke in Côte d‘Ivoire, DR Kongo, Mali, Südafrika, Tansania, Uganda

Die Corona-Pandemie ist auch in Afrika angekommen. Vor diesem Hintergrund berichten wir über die Situation vor Ort und werfen einen genaueren Blick nach Côte d‘Ivoire, DR Kongo, Mali, Südafrika, Tansania und Uganda. Wir gehen außerdem den Fragen nach, was die deutsche Politik tun kann, um die negativen Effekte des Corona-Virus auf dem Kontinent abzumildern und wie sich afrikanische Staaten besser vor weiteren Pandemien schützen können.

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- Gelingt es den Regierungen in den untersuchten Ländern nicht, die Notlage in den Griff zu bekommen, kommt es gar zu Veruntreuung von Hilfsgütern und Geldern, kann deren Glaub- würdigkeit untergraben werden und es können neue Akteure wie religiöse Autoritäten, Diasporagruppen und/oder einflussreiche Unternehmer mehr Einfluss erhalten. Diese könnten für die deutsche und europäische Entwicklungszusammenarbeit künftig an Relevanz gewinnen.

- Angesichts potenzieller Vertrauensverluste der aktuellen Regierungen in den untersuchten Ländern scheint es für Oppositionsakteure opportun, im Rahmen ihrer Möglichkeiten in der Krise Präsenz zu zeigen und sich auf mögliche windows of opportunities durch sich abzeichnende Machtver- schiebungen einzustellen. So ist nicht auszuschließen, dass bspw. bei den nächsten Wahlen in Südafrika durch Verluste der Regierungspartei eine Koalition aus Oppositionsparteien die Regierung bilden könnte. Insbesondere jüngere politische Akteure in Regierungsparteien aber auch einflussreiche lokale Autoritäten, denen Veränderungswille zugeschrieben wird, könnten von etwaigen Machtverschiebungen profitieren. In der DR Kongo wäre ein solcher Akteur zum Beispiel der frühere Gouverneur der Region Katanga, Moïse Katumbi.

- Absehbar schwierig gestaltet sich die Situation für Akteure der Zivilgesellschaft und Vertreter der Medien, deren vielerorts bereits vor der Pandemie eingeschränkte Handlungsspielräume aus Angst vor konkurrierenden Narrativen von Machthabern weiter verkleinert wurden. Besonders drastisch stellt sich die Lage diesbezüglich in Tansania dar, wo Präsident Magufuli seit seinem Amtsantritt im Jahr 2015 mit der zunehmenden Einschränkung der Medien und der Zivilgesellschaft die optimalen Bedingungen dafür geschaffen hat, jegliche öffentliche Kritik an seinem Kurs zu verhindern.

- Die Covid-19-Pandemie sollte für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit deshalb als Anknüpfungspunkt genutzt werden, um die Kooperation Deutschlands mit bestehenden und neuen Partnern in Subsahara-Afrika zu prüfen und die bisherigen Strategien und Instrumente des afri- kapolitischen Ansatzes der Bundesregierung auf potenziellen Anpassungsbedarf hin zu untersuchen. Die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit und multilateraler Formate wird durch die Pandemie nochmals bestärkt.

 

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