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"AFGHANISTAN - WIE GELINGT DER NACHHALTIGE AUFBAU DES LANDES? EIN JUGENDOFFIZIER BERICHTET"

Vortrag und Gespräch mit einem Jugendoffizier zum nachhaltigen Aufbau Afghanistans

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Afghanistan ist seit dem Start der ersten Mission ISAF auch Einsatzgebiet der Bundeswehr, um beim Aufbau des Landes zu helfen und die Sicherheitslage zu verbessern. Im Verlauf der Mission fielen bereits Angehörige der Bundeswehr im Einsatz bzw. wurden schwer verwundet, wodurch auch die Aufgabe der Bundeswehr vor Ort innenpolitisch diskutiert wurde.

Mit dem Start der Mission Resolute Support 2015 wurde die Vorgänger-Mission ISAF abgelöst. Dies bedeutete eine Verschiebung des Aufgabenfokus hin zu Ausbildung und Beratung mit geringerer Truppenstärke in einem festgelegten Operationsgebiet.

Der aktuell als Jugendoffizier in Leipzig dienende Thüringer Oberleutnant Tobias Gerlach war von November 2016 – März 2017 in Afghanistan und arbeitete als Berater einer Medienanstalt im Norden des Landes in Masar-e-Sharif.

Er berichtete vom Arbeitsumfeld, den Lebensbedingungen als auch der Zusammenarbeit mit den zivilen afghanischen Kollegen beim Sender. In diesem Zusammenhang zeigte er unter seiner Beratung entstandene Medienbeiträge, die der Stärkung des Gemeinschaftsgeistes der afghanischen Polizei- und Armeeangehörigen dienen. In diesem Zusammenhang stellte er auch die Probleme mit Korruption als auch Kriminalität in der Stadt dar, betonte jedoch, dass Afghanistan in dieser Hinsicht sehr unterschiedlich strukturiert ist.

In der vom Ilmenauer Landtagsabgeordneten Andreas Bühl im Anschluss moderierten Diskussion, wurden Fragen über die Einsatzwirklichkeit der Bundeswehr, ob die Bundeswehr eine Besatzungsarmee sei als auch Nutzen der Mission diskutiert. Tobias Gerlach betonte, dass die Mission sowohl ein NATO-Mandat habe als auch von afghanischer Seite explizit gewünscht worden ist. Fortschritte bei der Entwicklung seien durchaus zu beobachten, doch ist Afghanistan aufgrund seiner Heterogenität der Völker und Regionen nicht pauschal zu betrachten. Darüber hinaus dürfe man nicht vergessen, dass Afghanistan weiterhin eine durch Stammeskultur geprägte Gesellschaft sei, deren Rivalitäten und Widersprüche manchmal nicht einfach in den Aufbau- und Befriedungsprozess zu integrieren sei. Dies sei dennoch weiterhin anzustreben, denn eine finale militärische Lösung wird es nicht geben.

Im Anschluss kamen Teilnehmer, unter ihnen auch in Ilmenau lebende Afghanen, im Rahmen eines kleinen Empfangs mit den Referenten ins Gespräch.

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