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Der Leiter des Referats Literatur der Konrad-Adenauer-Stiftung Prof. Dr. Michal Braun stellte in seinem Eröffnungsvortrag Genese, Bedeutung und Spannungsfelder von Literaturpreisvergaben dar. Dabei diskutierte er dies sowohl aus gesamtgesellschaftlicher Sicht als auch hinsichtlich der vergebenden Institutionen wie die Konrad-Adenauer-Stiftung sowie Auswirkungen auf Autoren und Intentionen der Stifter und Auswahljurys. Dabei interessierte besonders die Frage, ob die zunehmende Zahl der Preise nicht den qualitativen Aspekt verwässere.
Diese Spannungsfelder wurden im Anschluss in der Diskussion moderiert von Andreas Kleine-Kraneburg lebhaft erörtert, wodurch die verschiedenen einander bedingenden Faktoren für Preise, Vergabe und Auswahl deutlich wurden. Benedikt Otto vom MDR sah als Medienvertreter die Bedeutung der Öffentlichkeit und auch möglichen Darstellung bzw. Sendeplätzen als wichtiges Kriterium der Wahrnehmung von Preisverleihungen, Preisträgern und deren Werke. Dr. Hajo Steinert erweiterte dies um die Frage, ob öffentlichkeitswirksame Preisverleihungen nicht eine intentionierte Verleihung der Preise durch die Stifter von den Jurys entsprechend befolgt wird. Hierbei gab er zu bedenken, das nicht selten eher kulturelle Notabeln als Experten in den Auswahlgremien säßen, was er aus eigener Mitgliedschaft in Jurys häufig feststellen konnte.
Burkhard Spinnen, KAS-Literaturpreisträger, sah Preise durchaus als wichtige Quelle zur Motivation als auch Existenzsicherung für Autoren. Gerade sein erster Preis als Nachwuchsautor, hätte seinen Weg als Autor entscheidend beeinflusst. In dieser Hinsicht brach er auch eine Lanze für Literaturpreise, die eher aus kulturellem Engagement von Laien entstanden, als aus reinen Expertengremien, da diese Engagement das kulturelle Grundgerüst von Kultur und bürgerlichem Engagement repräsentiert, die die an sich nicht ökonomisch zu betreibende Kultur entscheidend stützen.