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Menschenrecht Religionsfreiheit - Zur Lage der Christen in Syrien und Irak

Vortrag und Gespräch

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Am 03.11.106 fand gegen 19:00 in der Katholischen Bildungsstätte St. Martin in Erfurt eine Veranstaltung zu dem Thema „Menschenrecht Religionsfreiheit - Zur Lage der Christen in Syrien und Irak“. Geladener Referent war Dr. Otmar Oehring, Koordinator Internationaler Religionsdialog im Team Politikdialog und Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Moderation des im Anschluss zum Vortrag geplanten Gesprächs übernahm Dr. Claudio Kullmann, Leiter des Katholischen Forums im Bistum Erfurt. Nach einem kurzen Grußwort von Maja Eib, Leiterin des Politischen Bildungsforums Thüringen der Konrad- Adenauer- Stiftung begann Dr. Oehring seinen Vortrag, in dem er nicht nur auf die generelle Lage der Christen im Irak und in Syrien einging, sondern ebenfalls seine Eindrücke seiner erst vor kurzem zurückliegenden Reise in den Nordirak schilderte.

Aktuelle Lage

Anhand einer Karte, die auch an die Zuhörer ausgehändigt worden war, wurden die geographische Lage und die Abgrenzungen der einzelnen Gebiete erläutert. Durch die anhaltenden Konflikte in der Region verbunden mit einer Vielzahl an verschiedenen Akteuren, die größtenteils nicht im Interesse religiöser Minderheiten wie der Christen agierten, würden sich diese in einer fast aussichtslosen Lage befinden. Nach dem Irakkrieg und seit der Machtergreifung des sogenannten „Islamischen Staates“ seien Angehörige des christlichen Glaubens dazu gezwungen ihre Heimat zu verlassen und in anderen Ländern Zuflucht zu suchen. In Syrien sei seit Ausbruchs des Bürgerkrieges und dem Eindringen des IS die Lage für Christen immer schwieriger geworden. Zwar gebe es Gebiete die weitestgehend vom Konflikt unberührt geblieben seien, dennoch sei dir Perspektive langfristig betrachtet eher schlecht.

Geistliche im Zwiespalt

Darüber hinaus sprach Dr. Oehring die Haltung der örtlichen geistlichen an, die sich in einem Zwiespalt befänden: zum einen führe eine massive Abwanderung der Christen in den betroffenen Gebieten dazu, dass es keine Gemeinschaft mehr gebe, zum anderen würden die Lebensumstände immer schlechter, sodass die Flucht und Auswanderung unumgänglich werde. Es wurde ebenfalls der Aspekt angesprochen, christliche Flüchtlinge würden eher Zuflucht in christlich geprägten Ländern suchen – somit stelle Europa das Ziel der Fluchtbewegung dar. Allerdings wurde auch darauf verwiesen, dass durch die Medien ein einseitiges Bild vermittelt werde, das eine unüberbrückbare Schere zwischen Christen und Muslimen schüren würde. In der Realität sei das Zusammenleben , gerade in Syrien, von einem Miteinander der Religionen und Kulturen geprägt.

Perspektive und Ausblick

In Bezug auf mögliche Szenarien in naher Zukunft sprach Dr. Oehring mehrere Optionen an. Hinsichtlich Syrien setzte er einen stabilen Frieden voraus, der das Fundament darstelle für eine Neuordnung der Regierung und Gesellschaft. Für Christen in Syrien gebe es dahingehend mehr Hoffnung als beispielsweise im Irak, da ein Zusammenleben der verschiedenen Religionen kein Novum darstelle. Im Irak wäre die Lage seiner Meinung nach beinahe aussichtlos zu benennen; der dort vorherrschende Konflikt, vor allem zwischen Sunniten und Schiiten werde zu Lasten dort ansässiger religiöser Minderheiten weiter fortgesetzt. Selbst unter der Voraussetzung einer stabilen innenpolitischen Lage sei es fraglich inwiefern eine neu gebildete Regierung die Rechte religiöser Minderheiten überhaupt wahrnehme oder anerkenne.

In der sich anschließenden Diskussion wurden Fragen bezüglich der Akteure in der Krisenregion gestellt und auch der Umgang mit christlichen Flüchtlingen in Europa hinterfragt. Dr. Kullmann sprach die Problematik an, dass christliche Flüchtlinge aus dem Nahen Osten Probleme hätten die römisch- katholische Liturgie zu verstehen und den Wunsch hätten ihre eigenen Riten durchzuführen. Eine Bevorzugung christlicher Flüchtlinge gegenüber andersgläubigen Geflüchteten wurde allerdings dementiert. Außerdem wurde die Lage in anderen Ländern im arabischen Raum angesprochen – der Iran und Saudi-Arabien, beides indirekte Akteure im Syrienkonflikt seien ebenfalls im Umgang mit dem Menschenrecht der Religionsfreiheit im eigenen Land zu kritisieren. Gerade in Saudi- Arabien ist das abhalten von Gottesdiensten in der Öffentlichkeit verboten. Eine Konversion in einem muslimischen Land hin zu einem anderen Glauben stelle bis heute eine massive Verletzung der Ehre der gesamten Familie dar. Nach einem kurzen Schlusswort von Dr. Kullmann endete die Veranstaltung.

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