Das Seminar am 08.05.2021 war dem Thema Mentale Strategien und Resilienz gewidmet. Zu Beginn wurden die Erwartungen der Teilnehmenden erhoben und mit den geplanten Seminarinhalten abgeglichen. Anschließend wurde das Konzept der Resilienz vorgestellt und der Beginn der Resilienzforschung skizziert. Die Teilnehmenden bekamen die Aufgabe sich kurz vorzustellen, dabei jedoch drei persönliche Stärken zur Charakterisierung von sich selbst anzugeben. Es wurde bereits zu Beginn des Seminars ersichtlich, dass diese Aufgabe gar nicht so einfach war, wie sie zunächst klang und Menschen oftmals dazu neigen, eher die negativen Aspekte ihres Selbst zu sehen. Im weiteren Verlauf wurde ein konstruktivistischer Ansatz gewählt und betont, dass Resilienz theoretisch für jeden Menschen lernbar ist und man sich dennoch selbst eine Kultur des Scheiterns erlauben sollte. Auch wurden Gründe für eine verzerrte Selbstwahrnehmung und -täuschung dargestellt, wie etwa der aus der Psychologie stammende fundamentale Attributionsfehler des amerikanischen Sozialpsychologen Lee Ross, falsche von den Eltern vermittelte Denkmuster oder auch Überlegenheitsgefühle gegenüber Mitmenschen. Nach der Mittagspause wurden mentale Strategien sowie die Anwendungsfelder im beruflichen Alltag erarbeitet. Es wurde betont, dass mentales Training nur dann erfolgreich ist, wenn es regelmäßig durchgeführt wird. Die Grundlagen von Entspannungs- und Atemtechniken des Autogenen Trainings wurden vorgestellt und die Abläufe der Progressiven Muskelentspannung erklärt. Die Referenten gaben darüber hinaus praktische Tipps zu Kursen und von Krankenkassen finanzierten Entspannungs-Apps. Nachfolgend wurden die persönlichen Ressourcen zur Stärkung der eigenen Widerstandskraft ermittelt. Zu diesen Resilienzfaktoren gehören bspw. Selbstwirksamkeit, Akzeptanz, optimistisches Denken und viele weitere. Die Referenten untermalten dies mit einem Video zu den sieben Säulen der Resilienz und empfahlen den Teilnehmenden Glücks- bzw. Dankbarkeitstagebücher zu schreiben, sich in positivem Denken zu üben, zu meditieren oder auch das eigene „Sozialkonto aufzufüllen“, durch einen besonders positiven Umgang mit ihren Mitmenschen. Anhand eines kurzen Online-Resilienz-Tests sollte gezeigt werden, wo die eigenen Stärken liegen und an welchen Faktoren noch gearbeitet werden kann. Darauf folgte eine (betriebs-)wirtschaftliche Perspektive und den Umgang von Führungskräften mit diesem Thema. Es wurde deutlich, dass resiliente Arbeitswelten und Teams nur dann entstehen können, wenn Führungskräfte ihrer Vorbild-Funktion nachkommen und selbst einen resilienten Führungsstil vorleben. Zuletzt folgten eine Feedbackrunde und die Verabschiedung der Teilnehmenden ins Wochenende. Die Veranstaltung war insgesamt gut strukturiert und die behandelten Themen wurden anschaulich dargestellt.