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Glücklose Arabellion?

Entwicklungen und Konsequenzen des Arabischen Frühlings im Maghreb und im Nahen Osten

6. Osnabrücker Landgespräch

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Die nunmehr sechste Ausgabe der Veranstaltungsreihe "Osnabrücker Landgespräch" fand am 14. Januar 2014 in der Alten Stadthalle in Melle, im Südosten des Landkreises Osnabrück, statt. Die Veranstaltung erfreute sich erneut einer guten Nachfrage. Gut 100 Teilnehmer waren nach Melle gekommen, um den Ausführungen des außen- und sicherheitspolitischen Fachmanns Dustin Dehez zu lauschen.

Zunächst schied Herr Dehez Demokratien und Autokratien entlang des Parameters Reformfähigkeit, um sodann auf verschiedene Attribute und Phasen des sogenannten Arabischen Frühlings in unterschiedlichen Ländern zu sprechen zu kommen. Die Christenverfolgung konkretisierte der Referent am Beispiel Ägyptens und machte dabei deutlich, dass man mit pauschalen Aussagen und Wertungen vorsichtig sein müsse. Laut Dustin Dehez stellt das Thema Relionsfreiheit in übergeordneter Hinsicht in Ägypten ein Problem dar, weil das Verständnis vorherrsche, dass keine Freiheit zur Religionslosigkeit existiere. Dagegen seien die Christen in Kairo praktisch gut geschützt, da die Abfallwirtschaft von ihnen organisiert und verantwortet würde und darüberhinaus der aktuelle Verfassungsentwurf Christen als geschützte Minderheit festschriebe.

Im weiteren Verlauf seines Vortrags kam Dustin Dehez auf den Spannungsbogen zwischen religiöser Identität und gesellschaftlicher Entwicklung zu sprechen und führte in diesem Zusammenhang den Fortschrittsbegriff ins Feld. Schließlich verdeutlichte der Referent, dass man sich bewusst machen müsste, dass Systemveränderungen von Autokratien zunächst Instabilität und Volatilität nach sich zögen. Zugleich plädierte Dustin Dehez für eine stärkere begriffliche Präzision: Anstelle der Bezeichnung "Islamismus" sei "religiöser Fundamentalismus" genauer und würde zwangsläufig die legitime, aber ebenso schwer zu beantwortende Frage aufrufen, ob sich Demokratie und Islam vertrügen.

Nach dem Input von Dustin Dehez hatten die Gäste die Gelegenheit, ihre Fragen und Bemerkungen in Richtung des Referenten loszuwerden. Von dieser Chance wurde rege Gebrauch gemacht, sodass die Veranstaltung ihrer dialogorientierten Zielsetzung entsprechen konnte.

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Dr. Karolina Vöge

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