Üksikpealkiri
Einen Automatismus für eine ständige Erweiterung sieht sie dabei nicht: „Wir alle wissen, dass die Perspektive zum Beitritt noch kein Garantieschein für eine spätere Mitgliedschaft ist. Es müssen die Kriterien eingehalten werden, auf die sich der EU-Vertrag gründet, und es müssen die Beitrittskriterien eingehalten werden, die durch die Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs festgelegt sind.“ Angela Merkel möchte dies ausdrücklich nicht als Drohung oder gar als Ausgrenzung verstanden wissen. Im Gegenteil: Zu den Schwerpunkten der deutschen Ratspräsidentschaft soll durchaus auch eine Institutionalisierung der Beziehungen der Union zu ihren Nachbarn zählen: „Es besteht die Notwendigkeit – das wird auch während unserer Präsidentschaft eine Rolle spielen und an Bedeutung gewinnen –, Staaten enger an die Europäische Union zu binden, ohne ihnen bereits die Vollmitgliedschaft oder überhaupt etwas zusagen zu können.“
Prägen sollen die deutsche Ratspräsidentschaft darüber hinaus folgende Themen:
- auf dem Gebiet der institutionellen Weiterentwicklung:
– erste Schritte zur Einführung des Diskontinuitätsprinzips
– der Abbau von überzähligen Richtlinien und von bürokratischen Hemmnissen
– die Vorlage eines Fahrplans zur EU-Verfassung
- mit Blick auf die wirtschafts- und sozialpolitische Zukunft:
– die Arbeit an der Vollendung des Binnenmarktes mit einem Schwerpunkt auf der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen, ohne jedoch die Notwendigkeit von Sozial- und Umweltstandards aus den Augen zu verlieren
– die Verabschiedung eines Aktionsplanes für eine Energiepolitik für Europa
– die intensive Begleitung des 7. Forschungsrahmenprogramms
- im Bereich der Außenbeziehungen:
–die weitere Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen EU und NATO, v.a. mit Blick auf die Stabilisierung des westlichen Balkans
–die aktive Förderung der Dialogbereitschaft im Nahen Osten