Workshop
Detailid
Alle Beobachter sind sich einig, dass der Antisemtismus in Deutschland auf eine Weise zugenommen hat, die es nicht erlaubt, die Dinge laufen zu lassen. Aber es ist weitgehend ein "Antisemitismus ohne Juden". Trotz der großen Zuwanderung von Jüdinnen und Juden aus den Staaten der GUS in den Neunzigerjahren ist die Jüdische Gemeinde in Deutschland klein. Die meisten, die sich antisemitisch betätigen oder äußern, haben noch nie Begegnungen mit hier lebenden Jüdinnen und Juden gehabt.
Gleichzeitig ist die Beschäftigung mit jüdischen Themen in Deutschland häufig vergangenheitsorientiert. Die verdienstvolle "Aufarbeitung" der NS-Vergangenheit schafft häufig nicht den Sprung in die Gegenwart, die Beschäftigung mit dem lebendigen, heutigen Judentum.
Beides, Begegnung und Beschäftigung mit dem heutigen jüdischen Leben, wollen wir in diesem Jugendpolitiktag leisten: In den Räumen der Kölner Synagogengemeinde werden die Schülerinnen und Schüler den Rabbiner treffen, mit einer Zeitzeugin sprechen, israelische Küche erleben und in Workshops israelischen Tanz erproben, das jüdische Köln entdecken, die Synagoge kennenlernen und vieles mehr.
Hinweis zur Anmeldung:
Wenn Sie als Lehrkraft eine Klasse oder einen Kurs anmelden wollen, schreiben Sie bitte eine E-Mail an gabriele.klesz@kas.de - mit der Angabe der Gruppengröße und der jeweiligen Workshopwahl der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
programm
8.30-9.10 Uhr Anreise und CheckIn
9.15 Uhr Begrüßung
Abraham Lehrer
Synagogen-Gemeinde Köln
Dr. Ulrike Hospes
Landesbeauftragte der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Sebastian Werner
Stv. Geschäftsführer der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.9.45 Uhr Frag den Rabbi!
Rabbiner Yechiel Brukner
Synagogengemeinde Köln
Wir kennen die Geschichte der Juden in Deutschland, aber meist fehlt und das Wissen über ihre Religion. Was zeichnet den Alltag eines religiösen Menschen aus? Aber sind denn alle Jüdinnen und Juden religiös? Welche Feiertage gibt es? Wie werden sie gefeiert? Und wie ist das mit Schabbat? Rabbiner Brukner, in Zürich geboren, wird versuchen, diese Fragen zu beantworten.
10.30 Uhr „Nur wer sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt, kann die Zukunft gestalten.“
Zeitzeugengespräch mit Tamar Dreifuss
Tamar Dreifuss wurde 1938 in Vilnius/Litauen geboren. Sie überlebte als Kind die Schrecken des Ghettos von Vilnius und wurde von ihrer Mutter aus einem Lager gerettet. Nach dem Krieg emigrierte sie nach Israel, und später kam sie mit ihrem Ehemann nach Deutschland zurück.
12.00 Uhr Mittagspause im „Mazal Tov“
13.00 - 15.30 Uhr Workshops und Führungen durch die Synagoge
Führung durch die Synagoge
David Klapheck
14.00-14.45 Uhr: Workshops 3+4
14.45-15.30 Uhr: Workshops 1+2
Das Herzstück einer Synagoge ist der Sakralraum, sie ist aber anders als eine Kirche auch ein Haus der Gemeinde, in dem sich Jüdinnen und Juden zu Versammlungen, zum Essen und für die Regelung von Sozialfragen treffen. Wir werden das Haus erfahrbar machen und damit einen zentralen Ort für die Gemeinde.
13.00-14.45 Uhr
Workshop 1: Israelischer Tanz
Marina Cohen
Marina Cohen ist Tanz- und Performance-Künstlerin und führt in die Vielfältigkeit des israelischen Tanzes ein. Aber sie wird keinen Vortrag halten, sondern alle Workshopmitglieder in die Bewegung miteinbeziehen. Dabei zeigt sie auch moderne Hiphop-Varianten.
Workshop 2: Stadtrundgang „1700 Jahre jüdisches Köln“
Irena Okoh
Irena Okoh wird mit den Schülerinnen und Schülern durch das jüdische Köln gehen - das moderne, aber auch das mittelalterliche, das gerade spektakulär aus dem Kölner Boden ausgegraben wird.
13.00-14.00/14.45-15.30 Uhr
Workshop 3: Antisemitismus in den Lebenswelten von Jugendlichen
Sebastian Werner, Maj Ceesay
Antisemitismus macht sich auf Schulhöfen und Social Media breit. In diesem Workshop wird interaktiv erarbeitet, woher der Hass kommt und wie man ihn verhindern und bekämpfen kann.
Workshop 4: Jung - jüdisch - vielfältig. Junge jüdische Lebenswelten in Deutschland, Israel und USA
Ma’ayan Bennett
Wir wissen wenig darüber, wie junge Jüdinnen und Juden ihren Alltag leben, wie oder sogar ob er sich unterscheidet vom Leben der jungen nichtjüdischen Community. Ma'ayan Bennett kennt die so unterschiedlichen jüdischen Lebenswelten in Deutschland, Israel und USA , berichtet daraus und freut sich auf alle möglichen Fragen.