Sogenannte large language models (LLMs) sind darauf ausgelegt, Sprache zu erkennen, zu verstehen und wiederzugeben. Ein mit entsprechenden Daten trainiertes LLM kann Sprache anhand von Vorhersagen generieren. Bekanntestes Beispiel für LLMs ist GPT-3.5 von OpenAi. Im Bereich der Entwicklung von large language models haben Subsahara-Afrika und Europa einen schweren Stand. Gemeinsame Gründe sind unter anderem die Diversität der gesprochenen Sprachen und ein Mangel an verfügbaren Daten für das Training von LLMs. Die fortwährende Entwicklung von KI-Modellen verspricht eine weitreichende Effizienzsteigerung und erleichtert Zugänge zu beispielsweise medizinischen Diagnosen.
Erste Entwicklungen von LLMs in regional dominierenden Sprachen setzen den Fokus auf jene Sprachen, die die größten Märkte umfassen. Die sprachliche Diversität im digitalen Raum könnte so sinken. Dies könnte besonders den afrikanischen Kontinent treffen. Etwa ein Drittel aller weltweit gesprochenen Sprachen stammt aus Subsahara-Afrika. Schätzungen beziffern die Gesamtzahl an afrikanischen Sprachen auf 1.000 bis 2.000. Insgesamt existieren zurzeit 75 afrikanische Sprachen, die jeweils von einer Million oder mehr Menschen gesprochen werden. Viele der bis zu 2.000 Sprachen existieren nur in mündlicher Tradition, es gibt häufig keine standardisierten schriftlichen Überlieferungen, geschweige denn digitalisierte Datensätze. Da die LLM-Entwicklung sehr komplex und kostenaufwendig ist, wird von vielen Seiten her befürchtet, dass zahlreiche kleinere Sprachen im Laufe der Zeit mehr und mehr aus dem digitalen Raum verdrängt werden. Innovative, effizienz- und partizipationssteigernde KI-Lösungen existieren bereits und bieten ein großes Potenzial für menschliche sowie wirtschaftliche Entwicklung in Subsahara-Afrika, bedürfen aber guter Rahmenbedingungen. Um die Verbreitung von KI-Anwendungen zu fördern, ist eine verstärkte Kooperation mit Datenerhebungsinstitutionen empfehlenswert, ebenso sollte ein Werben für liberale Datenschutzregulierungen bei politischen Partnern in Betracht gezogen werden.
Lesen Sie die gesamte Analyse „KI in Subsahara-Afrika“ hier als PDF.
Thèmes
À propos de cette série
Cette série informe de manière concentrée sur les positions importantes de la Fondation Konrad-Adenauer sur les questions d'actualité. Les différents numéros présentent les principales conclusions et recommandations, offrent de brèves analyses, expliquent les projets futurs de la Fondation et désignent les personnes de contact du KAS.