Seit dem 1. Juni befindet sich Mexiko in der „Neuen Normalität“ – trotz steigender Fallzahlen, denn sowohl die gemeldeten Coronafälle als auch die Todesfälle haben sich im Juni mehr als verdoppelt. Mehrere Gouverneure berichteten zudem, dass in ihren Bundesstaaten die Lockerungen zu einem Anstieg der Fallzahlen geführt hätten. Mexiko befand sich Ende Juni 2020 auf Platz 11 der Länder mit den meisten Fällen und auf Platz 6 der Länder mit den meisten Toten.
Die Kommunikationsstrategie der Regierung war weiterhin inkonsistent. Einerseits wurde zur Aufrechterhaltung der Sicherheitsmaßnahmen aufgerufen, andererseits reiste Präsident Andrés Manuel López Obrador (AMLO) selbst wieder durch das Land - wie gehabt ohne Schutzmaske. Auch war immer wieder von einer zweiten Welle („rebrote“) die Rede, dabei stiegen die Zahlen kontinuierlich weiter an. Der Krisenmanager der Regierung, Hugo López-Gatell, Staatssekretär im Gesundheitsministerium, kündigte an, dass die Krise in Mexiko noch bis Oktober anhalten könne. Er hielt auch daran fest, dass nur Verdachtsfälle mit Symptomen getestet werden. Angesichts der vielen asymptomatischen Fälle ist dies ein großes Risiko und verzerrt die Statistiken in Mexiko erheblich.
In dieser „Neuen Normalität“ können die Staaten nach einem Ampelsystem die Aktivität der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens wieder langsam hochfahren, sobald die Fallzahlen sinken und die Krankenhäuser weniger ausgelastet sind. Ende Juni befanden sich 18 von 32 Bundesstaaten in der orangenen Phase, was schrittweise Öffnungen erlaubte. Allerdings wurde dies von vielen Mexikanern sehr freizügig interpretiert, die Mobilität hat deutlich zugenommen. Dies dürfte wiederum zu den weiter steigenden Fallzahlen beitragen.
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