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Team Trump: Die Gesichter hinter dem Kandidaten

de Dr. Hardy Ostry, Jan Bösche

Eine Übersicht, welche Berater die Präsidentschaftskandidatur von Donald Trump unterstützen

Donald Trump, Kandidat der Republikaner für die anstehende Präsidentschaftswahl, hofft, zum zweiten Mal ins Weiße Haus einziehen zu können. Unterstützt wird er von zahlreichen Beratern, die ihn teilweise schon seit Jahren zur Seite stehen, und von einem Teil seiner Familie. Trump bekräftigt immer wieder, wie wichtig ihm persönliche Loyalität ist. Gleichzeitig wollen er und sein Team sicherstellen, dass eine mögliche zweite Trump-Regierung ausreichend Personal zur Verfügung hat, alle wichtigen Positionen zu besetzen.

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Mitarbeit im Wahlkampfteam

 

Susie Wiles

Wiles ist de facto Trumps Wahlkampfmanagerin. Das Magazin Politico beschrieb sie als eine der am „meisten gefürchteten und am wenigsten bekannten politischen Manager“ des Landes[1]. Wiles hat Jahrzehnte lange Erfahrung als Republikanische Funktionärin in Florida. Sie hat dort zahlreiche Wahlkämpfe geführt. In ihrem Lebenslauf stehen Einsätze für Ronald Reagan, Rick Scott, Ron DeSantis und Donald Trump im Jahr 2016. Laut Politico ein Grund, warum sie sich für Donald Trumps Wiederwahlkampagnen engagiert: Floridas Gouverneur DeSantis zeigte kein weiteres Interesse an ihrer Unterstützung.

 

Chris LaCivita

Der frühere US-Marine ist zweiter Wahlkampfmanager neben Wiles. Die beiden haben ein „bisher nicht dagewesenes Maß an Disziplin“ in Trumps Wahlkampteam gebracht, schrieb das „New York Magazine“. [2] Sie hätten erkannt, dass Trumps Auftritte Teil seiner Anziehungskraft seien und er inhaltlich nicht gesteuert werden könne. LaCivita organisierte unter anderem die Kampagne in Iowa, die zu einem innerparteilichen Erfolg gegen Ron DeSantis führte, und brachte die Republikaner in Nevada und Kalifornien dazu, ihre Abstimmungsregeln zu Gunsten von Trump zu ändern. LaCivita hat lange Erfahrung in Republikanischen Wahlkampfteams, er arbeitete unter anderem für die Senatoren Rand Paul oder Ron Johnson.

 

Corey Lewandowski

Lewandowski war Trumps erster Wahlkampfmanager für die Wahl 2016, schied allerdings noch im Vorwahlkampf nach einem internen Machtkampf aus. Er blieb Trump verbunden, arbeitete als Fernsehkommentator und Politikberater. In diesem Jahr kehrte er offiziell als Trump-Unterstützter zurück, die Republikanische Partei engagierte ihn als Berater für ihren Parteitag.[3] Im August wurde bekannt, dass er als Berater direkt in das Wahlkampfteam Trumps gewechselt ist.[4] In einem Interview betonte Trump, er habe Lewandowski zurückgeholt, weil er ihn möge und er ein Charakter sei. Es sei ihm nicht um eine Korrektur seines Wahlkampfteams gegangen.[5] Gleichzeitig berichten Medien, seine Berufung ist von anderen im Trump-Team kritisch aufgenommen worden.

 

Steven Cheung

Cheung ist Trumps Pressesprecher und fällt immer wieder mit scharfen Attacken gegen politische Gegner und die Medien auf. Das Magazin „The New Yorker“ bezeichnete ihn als „janusköpfig“[6]: Einerseits bekämpfte er öffentlich die „Fake News“ der etablierten Medien, andererseits sei er ein duldsamer Mitarbeiter, der Journalisten mit Zitaten versorge. Cheung hat für alle drei Trump-Wahlkampfteams gearbeitet, aber gehört erst jetzt zum innersten Kreis der Trump-Berater. Trump selbst hat ihn als seinen „Sumo-Ringer“[7] bezeichnet, womit er auf seine massige Figur anspielte. Cheung ist der Sohn chinesischer Immigranten. Er wuchs in Kalifornien auf. Seine Karriere im Politikbetrieb startete als Praktikant für Arnold Schwarzenegger, später arbeitete er für John McCains Wahlkampagne und arbeitete in der politischen Kommunikation in Kalifornien, Nevada und Texas.

 

Jason Miller

Miller wurde 2016 als Sprecher von Trumps erster Präsidentschaftskampagne bekannt. Nach Trumps Wahlerfolg sollte Miller Kommunikationsdirektor im Weißen Haus werden. Allerdings zog er sich davon zurück, nachdem eine außereheliche Affäre bekannt geworden war. Miller beriet auch Trumps Wiederwahl-Kampagne im Jahr 2020 und wurde für das aktuelle Wahlkampfteam als „Senior Advisor“ berufen; er ist mit Cheung für die Medienstrategie zuständig. Miller arbeitete als Berater für verschiedene Wahlkampfteams, unter anderem auch für die Präsidentschaftskampagne von Senator Ted Cruz. 2021 gehörte er zu den Gründern der Social Media Plattform „Gettr“, die eine konservative Alternative zu Twitter aufbauen wollte.

 

Vince Haley und Ross Worthington

Haley und Worthington arbeiten als Redenschreiber in Trumps Wahlkampfteam. Das Online Magazin „Axios“ bezeichnet sie als „Masterminds“ hinter Trumps politischen Konzepten.[8] Sie schreiben die Manuskripte für Videos, in denen Trump seine Pläne erklärt. Die beiden arbeiteten bereits im Weißen Haus für Trump, ihr Vorgesetzter war der Einwanderungshardliner Stephen Miller. Sowohl Haley als auch Worthington haben Verbindungen zu dem früheren Sprecher des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich. Haley war dessen Wahlkampfmanager im Präsidentschafts-Vorwahlkampf 2012, Worthington der stellvertretende Kommunikations-Direktor.

 

Dan Scavino

Scavino ist einer der „Senior Adviser“ in Trumps Team und einer der wenigen engen Vertrauten Tumps, die ihn aus der Zeit vor seiner politischen Karriere kennen.[9] Als Teenager war er 1992 Caddie bei einer Golf-Party von Trump. 2004 begann Scavino eine Karriere in Trumps „National Golf Club Westchester“. Im erstem Wahlkampfteam 2016 wurde er Direktor für Social Media, den gleichen Posten übernahm er auch im Weißen Haus. Medien berichteten damals, Scavino habe viele von Trumps Tweets geschrieben – besonders die ohne Rechtschreibfehler.[10] Dafür habe er den Stil seines Chefs verinnerlicht. Scavino gehörte zu den Trump-Mitarbeitern, die wegen des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2021 vorgeladen wurden.

 

Boris Epshteyn

Epshteyn gehört seit 2016 zu den engen Mitarbeitern und Vertrauten Trumps. Seine Rolle wird als „Ausputzer“ und legaler Stratege bezeichnet.[11] Die New York Times zitiert einen Anwalt, Epshteyn koordiniere Trumps verschiedenen Anwälteteams und biete dem früheren Präsidenten moralische Unterstützung. Er erzähle Trump, was dieser hören wolle. Epshteyn war aktiv in dem Bemühen, nach der verlorenen Wahl 2020 das Ergebnis in Trumps Sinne umzudrehen. Deswegen musste er sich in Arizona vor Gericht verantworten. Epshteyn ist ein früherer Kommilitone von Trumps Sohn Eric.  

 

Tony Fabrizio

Fabrizio ist ein Umfrageexperte, der bereits in Trumps Wahlkampfteams 2016 und 2020 aktiv war und Trump auch nach seiner Zeit im Weißen Haus beriet. Zuvor arbeitete er für zahlreiche Kandidaten wie Bob Dole und Rand Paul. Im April wurde Fabrizio offiziell Teil von Trumps Wahlkampfteam, nachdem er zuvor für einen „Super PAC“ im Einsatz war, der Trumps Kandidatur unterstützt.[12] Gesetzliche Regeln verhindern aber, dass diese „Super PACs“ direkt mit einem Kandidaten kommunizieren.

 

Mögliche Regierungsmitglieder

Spekulationen über ein mögliches Kabinett gehören zu den Lieblingsbeschäftigungen politischer Beobachter. Allerdings sind alle Vermutungen bislang noch mit Vorsicht zu genießen. Im Gegensatz zu anderen Parteien sind politische Strömungen oder Lager für Trump bei der Ministerauswahl weniger wichtig als persönliche Loyalität und telegenes Auftreten.

 

J.D. Vance

Kurz vor dem Parteitag im Juli gab Trump seine Entscheidung bekannt, mit James David Vance als Vizepräsidentenkandidat ins Rennen zu gehen. Vance ist 39 Jahre alt und seit zwei Jahren Senator aus Ohio. Vance war mit seiner Autobiographie bekannt geworden, „Hillbilly Elegy“, die das ländliche Amerika beschreibt, in dem er aufgewachsen ist und in dem viele Trump-Wähler leben. Er gilt als mediengewandter Verteidiger von Trumps Politik, nachdem er sich in der Vergangenheit auch kritisch über Trump geäußert hatte.

 

Richard Grenell

Grenell wurde in Deutschland als Trumps wenig diplomatischer Botschafter bekannt. Auch nach Trumps Auszug aus dem Weißen Haus blieb Grenell mit ihm verbunden. Trumps selbst bezeichnete ihn als seinen „Gesandten“. [13] Grenell trifft sich weltweit mit Vertretern verschiedener rechtspopulistischer Bewegungen. Dieses Engagement könnte mit einer Position in einer neuen Trump-Regierung belohnt werden: Grenell ist im Gespräch als Außenminister – eine Position, die vom Senat bestätigt werden müsste – oder als Nationaler Sicherheitsberater.[14]

 

Bill Hagerty

Senator Hagerty aus Tennessee ist ebenfalls als Außenminister im Gespräch. Der frühere Geschäftsmann war von Trump 2017 als Botschafter nach Japan geschickt worden. 2020 gewann er seinen Senatssitz. Hagerty hat auch nach Trumps Amtszeit seine Kontakte in dessen politisches Lager erhalten, in dem er zum Beispiel vielen früheren Trump-Regierungsmitarbeitern Stellen in seinem Senatsbüro gab. Hagerty ist Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Senats, laut Politico ist er mit außenpolitischen Argumenten von Mainstream-Republikanern und Trumps MAGA-Bewegung vertraut, „was zeigt, dass er die wichtigsten Fraktionen der Partei ansprechen kann“.[15]

 

Marco Rubio

Ein zweiter Senator, der als möglicher Außenminister unter Trump gehandelt wird, ist Marco Rubio. In den Vorwahlen 2016 waren beiden heftig aneinandergeraten, aber nun, acht Jahre später, war Rubio als möglicher Vizepräsidentenkandidat im Rennen. Für Rubio spricht seine Erfahrung, die er unter anderem im Geheimdienstausschuss des Senats gesammelt hat. Dario Moreno, ein Politik-Professor aus Florida sagte USA TODAY, der Senator könne die Nerven der europäischen Verbündeten beruhigen. Gleichzeitig sei er qualifiziert und nahe genug an den Positionen Trumps.[16]

 

Elbridge Colby

Colby ist als möglicher Nationaler Sicherheitsberater im Gespräch. In Trumps erster Amtszeit war er im Pentagon beschäftigt, als „Deputy Assistant Secretary of Defense for Strategy and Force Development“.  Er plädiert dafür, dass sich die USA auf den Gegner China konzentrieren und ihr Engagement in anderen Krisenregionen zurückfahren sollten. Der Kolumnist Jacob Heilbrunn sieht ihn im Lager der „Revisionisten“, die weniger Wert auf Verteidigungsbündnisse wie die NATO legten und ein starkes Amerika wollten, dass zuschlagen könne, wann immer es wolle.[17]

 

Robert O’Brien

In Trumps erster Amtszeit war O’Brien der letzte in einer Reihe von vier Nationalen Sicherheitsberatern. Er blieb Trump auch nach seiner Zeit im Weißen Haus verbunden. Im Mai trafen er und weitere Trump-Unterstützer mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu zusammen. Es sei darum gegangen, Unterstützung zu zeigen, sagte O’Brien. Gleichzeitig wüssten seine Gesprächspartner, dass er ein früherer Trump-Offizieller sei und mit dem Präsidenten in regelmäßigen Kontakt stehe.[18] Berichten zufolge hatte O’Brien in seiner 16monatigen Amtszeit das Vertrauens Trumps gewonnen. Er wird unter anderem als Außenminister oder als Verteidigungsminister einer neuen Trump-Regierung gehandelt.[19]

 

Kash Patel

2017 begann Patel als Mitarbeiter im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses. Dort spielte er eine zentrale Rolle im Versuch der Republikaner, Ermittlungen gegen Donald Trump wegen möglicher russischer Einflussnahme zu stoppen. Damit gewann er die Aufmerksamkeit Trumps. In dessen Präsidentschaft war er für Führungspositionen in CIA und FBI im Gespräch, wurde schließlich Stabschef für Trumps letzten Verteidigungsminister. Patel blieb einer der engsten Vertrauten und Unterstützer Trumps. Er steht für Verschwörungstheorien wie die eines „Deep States“, der aktiv gegen Trump arbeitet und drohte Bürokraten und Journalisten mit Vergeltung. Trumps Sohn brachte Patel bereits als nächsten Justizminister ins Spiel. [20]

 

Weitere Trump-Berater

 

Linda McMahon

McMahon ist Teilhaberin der WWE, der „World Wrestling Entertainment“, und frühere Leiterin der „Small Business Administration“ unter Trump. Sie blieb Trump auch nach seiner Regierungszeit verbunden, unter anderem als eine seiner Großspenderinnen. Trump ernannte sie zu Co-Vorsitzenden seines „Transitionteams“, das die Aufgabe hat, eine mögliche Trump-Regierung vorzubereiten. McMahon ist Vorstandsvorsitzende des „America First Policy Institute“. Dieses Think Tank wurde 2021 gegründet. Es bot zahlreichen Mitarbeitern der Trump-Regierung eine neue Heimstatt mit dem Ziel, ihre Inhalte weiter voranzutreiben. Die Ernennung McMahons an die Spitze von Trumps Transitionteam lenkte die Aufmerksamkeit erneut auf das Think Tank und die Rolle, die es in der Besetzung wichtiger Positionen nach der Wahl spielen könnte.[21]

 

Howard Lutnick

Lutnick ist neben McMahon Vorsitzender des „Transitionteams“. Der milliardenschwere Geschäftsmann gehört zu Trumps Vertrauten und Großspendern. Lutnick und McMahon werden bis zur Wahl überprüfen, wie politische Beamte und Berater ausgewählt und eingestellt werden und werden Vorschläge für erste Verordnungen machen, die Trump nach einem Wahlsieg in Kraft setzten könnte.

 

Stephen Miller

Miller gehörte zu den Autoren von Trumps Inaugurationsrede 2017, die ein dunkles Bild eines „Amerikanischen Gemetzels“ zeichnete. Später wurde er als Hardliner in Einwanderungsfragen bekannt, der Trumps Einwanderungspolitik maßgeblich gestaltete. 2021 gründete er die Stiftung „American First Legal“, die Klagen gegen vermeintlich progressive Regeln und Unternehmen eingereicht hat und frühere Anwälte des Justizministeriums beschäftigt. [22]  Bis Juni gehörte die Gruppe zu den Unterstützern des „Project 2025“. Im aktuellen Wahlkampf tritt Miller regelmäßig für Trump im Fernsehen auf und wird wieder als Berater im Weißen Haus für eine mögliche zweite Amtszeit gehandelt.

 

Lary Kudlow

Kudlow war Trumps zweiter Direktor des „National Economic Council”. Zuvor hatte er Erfahrung gesammelt als Finanzanalyst, Regierungsmitarbeiter unter Reagan und als Finanzjournalist. Nach seiner Zeit in der Trump-Regierung übernahm er eine Show im Fernsehkanal „Fox Business“, in der er Trumps Wirtschaftspolitik weiter verteidigte, unter anderem den Plan, Steuern zu senken und Zölle zu erhöhen.

 

Lara Trump

Trumps Schwiegertochter tritt seit seinem ersten Wahlkampf für ihn im Fernsehen auf. Anfang des Jahres nominierte er sie für die Spitze der Republikanischen Partei. In diesem Amt organisierte sie den Nominierungsparteitag, wirbt Spenden ein und baut ein Netzwerk an Republikanischen Wahlbeobachtern auf. Ihr Aufstieg an die Spitze der Partei hat mit Trumps Interesse zu tun, führende Positionen mit Familienmitgliedern zu besetzen. Ein Wahlerfolg würde ihre Position in der Partei weiter stärken.[23]

 

Kellyanne Conway

Conway begann ihre Karriere mit Trump 2016 als Beraterin und später Wahlkampfmanagerin. Nach seinem Wahlsieg wurde sie „Senior Counselor“ im Weißen Haus. Bekannt wurde sie durch zahlreiche Fernsehauftritte und öffentliche Streitigkeiten mit ihrer Tochter, eine Trump-Kritikerin. Nach Trumps Auszug aus dem Weißen Haus blieb sie eine enge Beraterin, sprach für ihn auf dem Republikaner-Parteitag.

 

Newt Gingrich

Der frühere Sprecher des Repräsentantenhauses unterstützt Trump seit dessen erster Kampagne. Gingrich hatte die Republikaner 1994 zu ihrer ersten Haus-Mehrheit seit Jahrzehnten geführt, mit einem Politikstil, der auf Konfrontation statt auf Ausgleich setzte. Für den politischen Kolumnisten Jonathan Chait ist er damit eine Brücke von Reagan zu Trump.[24] Gingrich beeinflusste nachfolgende Generationen Republikanischer Politiker. Frühere Mitarbeiter von ihm spielen eine wichtige Rolle in Trumps Wahlkampfteam (siehe u.a. Vince Haley und Ross Worthington).

 

 

Die Rolle des „Project 2025“

Das „Project 2025“ wird von zahlreichen Stiftungen und Organisationen getragen, die Trump nahestehen. Sie wollen mit dem Projekt eine politische Vorgabe für einen möglichen, nächsten konservativen US-Präsidenten vorlegen, der namentlich nicht genannt wird. Bereits 2022 unter Führung der Heritage Foundation erarbeitet, umfasst das „Mandate for Leadership” umfassende Politik-Empfehlungen für eine nächste Republikanische Administration.

Dazu gehören vor allem Listen von möglichen Mitarbeitern, die Trumps Politik in den Ministerien vorantreiben könnten. Außerdem hat das „Project 2025“ eine Vielzahl von Konzepten erarbeitet, die einer Regierung Trump als Richtschnur dienen sollen. Darum war die Arbeit des Projekts in den vergangenen Monaten von vielen Beobachtern und Diplomaten genau untersucht worden, um Rückschlüsse auf eine zweite Amtszeit Trumps zu ziehen.

Obwohl viele der Autoren als Trump-nah bekannt sind, haben sich der Kandidat und sein Team in den letzten Monaten zunehmend von dem Projekt distanziert. Trumps Wahlkampfmanager Chris LaCivita sagte am Rande des Republikaner-Parteitages, diese Leute sprächen nicht für Trump und nicht für sein Wahlkampfteam: "Wir sind diejenigen, die die Politik gestalten. Sie würden aus ihrer Sicht gerne die Themen vorgeben. Das können sie aber nicht."[25]

Trump selbst hatte sich in den sozialen Medien wiederholt kritisch über das Projekt geäußert, er wisse nichts davon und habe keine Idee, wer dahinterstecke. Laut New York Times haben Trumps früherer Budgetdirektor Russell Vought und sein früherer Personalchef John McEntee Inhalte beigesteuert.[26]  

Die Zeitung hat Ideen des „Project 2025“ und von Trumps Wahlkampagne verglichen. Unterschiede gebe es zum Beispiel beim Thema Abtreibung. Das Projekt nehme eine aggressivere Haltung gegen Abtreibungen ein, während Trump das Thema eher vermeidet. Parallelen gebe es beim Justizministerium, dessen Unabhängigkeit beschnitten werden solle, und beim Thema Immigration, wo sowohl Trumps Wahlkampfplattform als auch das Projekt für Massenausweisungen eintreten.

Laut New York Times wollen vor allem Trumps Wahlkampfmanager den Einfluss des „Project 2025“ herunterspielen, weil sie dessen Ideen für den Wahlkampf für zu radikal halten. Aus Trump Umfeld wurde zudem die Befürchtung laut, dass sich das Projekt und deren Protagonisten zu verselbständigen drohten. Im Nachgang einer Interview-Äußerung von Heritage Chef Dans, man stehe kurz vor einer “zweiten Revolution” erfolgte dann auch stante pede die Distanzierung aus Florida.

Die Kritik aus dem Trump-Lager hatte schließlich zur Folge, dass Projekt-Direktor Paul Dans zurücktrat. Das ändert aber nichts daran, dass die Politikempfehlungen abgeschlossen sind und die Suche nach potenziellen Mitarbeitern einer rechtskonservativen Regierung weitergehen soll.

 


[1] https://www.politico.com/news/magazine/2024/04/26/susie-wiles-trump-desantis-profile-00149654

[2] https://nymag.com/intelligencer/article/trump-campaign-chris-lacivita-swift-boat-veteran.html

[3] https://www.cnn.com/2024/05/21/politics/corey-lewandowski-trump-campaign/index.html

[4] https://www.politico.com/news/2024/08/15/trump-campaign-brings-corey-lewandowski-back-on-board-00174155?nname=playbook-pm&nid=0000015a-dd3e-d536-a37b-dd7fd8af0000&nrid=00000173-a4f3-de00-a3f3-edfb94780000&nlid=964328

[5] https://nymag.com/intelligencer/article/donald-trump-ear-campaign-assassination-attempt.html

[6] https://www.newyorker.com/news/annals-of-communications/the-face-of-donald-trumps-deceptively-savvy-media-strategy

[7] https://www.notus.org/newsletter/0000018c-efbe-d077-a3ec-effe0cd30000

[8] https://www.axios.com/2024/05/26/trump-campaign-policy-stephen-miller-newt-gingrich

[9] https://www.reuters.com/world/us/who-are-trumps-top-presidential-campaign-aides-2024-02-01/

[10] https://www.wired.com/story/tell-when-someone-else-tweets-from-realdonaldtrump/

[11] https://www.nytimes.com/2024/06/18/us/boris-epshteyn-arizona-trump.html

[12] https://www.politico.com/news/2024/04/02/top-trump-pollster-moves-from-super-pac-to-the-campaign-00150219

[13] https://www.washingtonpost.com/politics/2024/03/28/richard-grenell-trump-envoy-serbia-guatemala/

[14] https://www.axios.com/newsletters/axios-am-954bfc20-4de1-11ef-88fe-a9ad37af69e2.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=newsletter_axiosam&stream=top

[15] https://www.politico.com/news/2024/04/19/trump-national-security-candidates-00153381

[16] https://www.usatoday.com/story/news/politics/elections/2024/07/15/trump-vp-jobs-cabinet-marco-rubio/74290208007/

[17] https://www.nytimes.com/2024/05/21/opinion/trump-foreign-policy.html?smid=url-share

[18] https://www.nbcnews.com/politics/donald-trump/trump-national-security-adviser-robert-obrien-meets-netanyahu-rcna153185

[19] https://www.politico.com/news/2024/04/19/trump-national-security-candidates-00153381

[20] https://abcnews.go.com/US/kash-patel-tells-members-media-government-after-trumps/story?id=105432592

[21] https://www.politico.com/news/2024/08/29/trump-transition-plan-afpi-00176674

 

[22] https://www.nytimes.com/2024/03/21/us/politics/stephen-miller-america-first-legal.html

[23] https://time.com/6997498/lara-trump-rnc-profile/

[24] https://nymag.com/intelligencer/article/newt-gingrich-invented-donald-trumps-lock-them-up-politics.html

[25] https://thehill.com/homenews/campaign/4780203-project-2025-trump-campaign-rnc-2024-milwaukee/

[26] https://www.nytimes.com/article/project-2025.html

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Interlocuteur

Dr. Hardy Ostry

Dr

Head of the USA office (in preparation)

hardy.ostry@kas.de

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À propos de cette série

La Fondation Konrad-Adenauer est présente avec son propre bureau dans 70 pays du monde sur les cinq continents. Les collaborateurs locaux peuvent rapporter de première main les événements actuels et les évolutions à long terme dans leur pays d'accueil. Leur « rapports nationaux » présentent en exclusivité aux utilisateurs du site Internet de la Fondation Konrad-Adenauer des analyses, des informations de fond et des évaluations.