In Zeiten zunehmender militärischer Bedrohung und gesellschaftlichen Spaltung gewinnen Fragen um die Resilienz und den Zusammenhalt in der Bevölkerung an Bedeutung. In diesem Zusammenhang wird auch die Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres bereits seit einigen Jahren diskutiert. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine brachte dabei eine neue Dynamik in die Diskussion um die Abkehr von der Freiwilligkeit. In der Debatte über das Gesellschaftsjahr werden bei grundsätzlicher Meinungsvielfalt in Detailfragen bezüglich der Rahmenbedingungen im Wesentlichen zwei Positionen vertreten: Zum einen gibt es Befürworter eines für Abschlussjahrgänge verpflichtenden Gesellschaftsdienstes, zum anderen Kritiker der Verpflichtung, die sich für die Stärkung und den Ausbau bestehender Freiwilligendienstangebote aussprechen.
Mit dem Ziel, ergebnisoffen zu diskutieren, wie vor allem die betroffene Altersgruppe in ganz Deutschland zum verpflichtenden Dienst für die Gesellschaft eingestellt ist, wurde im Frühjahr 2023 eine bundesweite Kampagne unter dem Titel „ChancenZeit“ gestartet. Im Rahmen der Kampagne diskutierten etwa 1.900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, zur Hälfte junge Menschen im Alter von 14 bis 19 Jahren, bei bundesweit insgesamt 36 Veranstaltungen aus verschiedenen Perspektiven, in welcher Form der Dienst an der Gesellschaft geleistet werden sollte.
Gegenstand reger Diskussionen waren neben rechtlichen Aspekten, Möglichkeiten des Ausbaus bestehender Infrastrukturen sowie Anreizen für die Dienstleistenden auch die Frage einer potenziellen Verpflichtung. Es wurde zudem über die Dauer und Finanzierung des Gesellschaftsdienstes debattiert.
Lesen Sie die Ergebnisse der Kampagne im Monitor „ChancenZeit- Diskussionen um die Zukunft des Dienstes an der Gesellschaft“ hier als PDF.
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