Communiqués de presse
Die Jury des von der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgeschriebenen Deutschen Lokaljournalistenpreises hat unter den insgesamt 396 Einsendungen des Preisjahrgangs 2017 ihre Entscheidung getroffen:
Die Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten erhalten den ersten Preis für die Investigativrecherche über einen Bandenkrieg zwischen türkischen und kurdischen Rockerclubs. Rafael Binkowski aus der Lokalredaktion Ludwigsburg dringt in eine kriminelle Szene ein, die für Außenstehende kaum zugänglich ist. Über mehrere Monate recherchiert er im Untergrund und legt Stück für Stück Strukturen offen. „Eine mutige, überragende journalistische Leistung und ein beeindruckendes Beispiel für den Wert der Pressefreiheit.“, wie es in der Jurybegründung heißt.
Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Professor Dr. Norbert Lammert, erklärt dazu: „Der Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung hat auch deshalb über die Jahre hinweg eine hohe Reputation erworben, weil er lokale und regionale Berichterstattung ermutigt, informativ und investigativ zu arbeiten und dabei die Werte zu vermitteln und zu verteidigen, auf die eine freie Gesellschaft nicht verzichten kann.“
Die Juryvorsitzende, Heike Groll, leitende Redakteurin in der Chefredaktion der Volksstimme, betonte: „Die Jury hatte es in diesem Jahr mit einem Festival der Recherche zu tun. Unter dem Eindruck der Debatte um die Glaubwürdigkeit von Medien fokussiert man sich offensichtlich stärker auf die journalistische Kernkompetenz schlechthin. Die Preisträger zeigen, dass dies auch im Lokalen auf außerordentlich hohem Niveau möglich ist.“
Den zweiten Preis erhält die Pforzheimer Zeitung für die Serie „Verschwiegene Verbrechen“.
Weitere Preisträger wurden für folgende Kategorien bestimmt: Der Tölzer Kurier in der Kategorie Kommunalpolitik für die Berichterstattung über die Kläranlage Benediktbeuern-Bichl, die Mainpost in der Kategorie Wächteramt für die Berichterstattung über das Bauprojekt Öchsner-Villa in Tauberrettersheim, die Kieler Nachrichten in der Kategorie Recherche für die Langzeitrecherche in der „Rocker-Affäre“, die Nordwest-Zeitung in der Kategorie Wirtschaft für die Print- und Multimedia-Reportage „Dangast – das gespaltene Dorf“, der Nordkurier in der Kategorie Gesellschaft für die Analyse „Gespaltenes Deuschland – wo verläuft die neue Grenze?“, die Stuttgarter Zeitung in der Kategorie Datenjournalismus für das crossmediale Projekt „Feinstaubradar“, der Zeitungsverlag Waiblingen in der Kategorie Inklusion für die Serie „Was bedeutet Inklusion?“ und der Weser-Kurier in der Kategorie Gesundheit für die Serie „Ein Leben“ aus dem Leben eines Schwerkranken.
Zum fünften Mal wurde ein Sonderpreis für Volontärsprojekte vergeben. Dafür benennt die Jury die Allgemeine Zeitung, Mainz, für die Serie „Auf der Bank“ und die Badische Zeitung, Freiburg für die Serie „Digital vernetzt“.
Die Preise werden am 27. November 2018 in Stuttgart verliehen.
Weitere Informationen unter www.kas.de/lokaljournalistenpreis.