Conférence
Détails
Allein in Ostberlin gingen 100.000 Menschen auf die Straße, in Halle waren es 60.000, in Leipzig 40.000. In über 560 Ortschaften kam es zu Protesten, 600 Betriebe wurden bestreikt, 140 Partei- oder Verwaltungsgebäude gestürmt, knapp 1.400 Häftlinge aus Gefängnissen befreit. Die SED-Führung wurde von der Wucht der Proteste völlig überrascht. Nur durch das Eingreifen der Roten Armee konnten die Unruhen niedergeschlagen werden. Der Ausnahmezustand wurde verhängt, über fünfzig Menschen wurden getötet, mindestens zwanzig standrechtlich erschossen, weit über tausend wegen Beteiligung an einem "faschistischen Putschversuch" verurteilt.
Nach der Flucht seiner Eltern aus der DDR wurde 1959 Hubertus Knabe in Unna geboren. Er studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Bremen und war von 1983 bis 1985 Pressesprecher der Fraktion der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft. Im Jahr 2000 berief der Stiftungsrat der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Hubertus Knabe zum Gründungsdirektor der Gedenkstätte im früheren zentralen Stasi-Gefängnis. Unter Knabes Leitung erhöhte sich die Zahl der Gedenkstättenbesucher von rund 60.000 auf annähernd 450.000 pro Jahr. Für seine Arbeit wurde er 2009 von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Seit 2020 arbeitet er an der Universität Würzburg, wo er die Aufarbeitung von Diktaturen im weltweiten Vergleich untersucht. Er ist Mitglied des Zeithistorischen Beirates der Konrad-Adenauer-Stiftung. Im April dieses Jahres erschien eine Neuauflage seines Buches „17. Juni 1953. Ein deutscher Aufstand“.
Programme
Montag, 12. Juni 2023
18.00 – 18.05 Uhr Eöffnung und Einführung in die Veranstaltung
Dr. Thomas Ehlen, Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für Hessen
18.05 – 18.10 Uhr Begrüßung
Frederik Schmitt, Erster Kreisbeigeordneter, Landkreis Fulda
18.10 - 19.20 Uhr Einführender Beitrag
Dr. Hubertus Knabe
Anschließend Diskussion
19.20 – 19.30 Uhr Abschlussrunde
Weitere organisatorische Hinweise
Melden Sie sich bitte bis 8. Juni an.
Die Veranstaltung wird multimedial begleitet. Die Teilnehmenden erklären mit der Anmeldung ihr Einverständnis, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. das vor, während oder nach der Veranstaltung entstandene Foto- und Filmmaterial zeitlich unbegrenzt sowohl im Online- als auch Printformat für Zwecke der Presse und Öffentlichkeitsarbeit verwenden darf. Ihre persönlichen Daten werden gemäß Datenschutzgrundverordnung verarbeitet. Ihre Daten werden im Rahmen unserer Veranstaltungsorganisation genutzt. Dieser Nutzung stimmen Sie mit Ihrer Anmeldung zu. Weitere Informationen zum Datenschutz können Sie unter www.kas.de einsehen. Anregungen und Hinweise senden Sie bitte an feedback-pb@kas.de.