Am 17. Juni 1953 bahnte sich der Protest seine Bahn, nachdem es seit Monaten innenpolitische Spannungen gegeben hatte. Mit Streiks und Großdemonstrationen richteten sich die Bürger an vielen Orten in der DDR gegen die Normerhöhung. Die Forderung nach freien Wahlen wurde laut. Der Aufstand wurde schließlich mit Hilfe sowjetischer Panzer niedergeschlagen.
In ihrer Begrüßung drückte Hildigund Neubert, stellvertretende Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, ihren Wunsch aus, der 17. Juni solle wieder ein Feiertag werden, ein Tag an dem sich insbesondere die junge Generation der Zerbrechlichkeit der Freiheit bewusst werden solle. „Der 17. Juni 1953 steht nicht isoliert in der Geschichte Deutschlands. Er ist Beleg für die Freiheitstradition unseres Landes“, so Neubert. Und weiter: „Es war am 17. Juni 1953 und an weiteren Tagen danach, an denen die Deutschen die Werten von Freiheit und Demokratie für sich erobern wollten.“
Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Roland Jahn, erinnerte daran, dass die Ereignisse vom 17. Juni in der DDR lange Zeit weitestgehend ein Tabuthema waren. Wenn überhaupt, war hinter vorgehaltener Hand die Rede davon, dass es sich nicht um einen demokratischen Volksaufstand, sondern einen „faschistischen Putsch“ gehandelt habe. Eine bewusst gesteuerte Fehlinformation des SED-Regimes. So kam es, wie Jahn berichtete, dass er bis zu seiner Zwangsausbürgerung nie wirklich an die Deutsche Einheit geglaubt hat. „Erst als ich im Westen war, habe ich mir überlegt: Ist meine Heimat West- oder Ostdeutschland? Meine Antwort: Weder noch. Ich bin Deutscher.“
Wie wichtig es ist, die Erinnerung lebendig zu halten und die „Freude an der Freiheit weiter zu geben“, sagte die Journalistin und Moderatorin des Abends, Shelly Kupferberg. Viel zu wenig wüssten gerade die jungen Menschen über die Geschichte ihres Landes. Mike Mohring, CDU-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landestag, ging noch einen Schritt weiter. „Ohne das Wissen an 1953 hätte 1989 nicht funktioniert“ sagte er. Und Jahn fasste zusammen: „Ein steter Blick auf die Diktatur schärft die Sinne für die Demokratie.“
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