Comptes-rendus d'événement
von Dominik Nüßgen
Herr Dr. Böller, Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Kaiserslautern, ging in seinem Vortrag zunächst auf die gesellschaftspolitische Ausgangslage in den Vereinigten Statten von Amerika ein. Es herrsche eine tiefe Verunsicherung in der US-amerikanischen Gesellschaft nach der Finanzkrise 2008 und der damit einher-gehenden steigenden Arbeitslosigkeit und der immer größer werdenden Ungleichheit bei der Einkommensverteilung.
Darüber hinaus kämpfen die Vereinigten Staaten von Amerika mit einer horrenden Staatsverschuldung und einem Ansehensverlust in der Welt infolge der Außenpolitik vor allem unter George W. Bush, wobei auch Obamas Außenpolitik eher kritisch gesehen wird. Dies alles führe zu der aktuellen Entwicklung hin zu extremen politischen Ansichten und einem Mehr an Polarisierung.
Für diese Polarisierung stehen auf Seiten der Republikanischen Partei die Anhänger der sog. Tea-Party-Bewegung und die Sympathie von Teilen der Anhänger der Demokratischen Partei mit Bewegungen wie Blockupy Wall Street. Diese Extrema führen zu einem Weniger an traditionell überparteilicher Zusammenarbeit im Repräsentantenhaus und Senat, den beiden Kammern des amerikanischen Kongresses. So kam es in der jüngeren Vergangenheit zu einer Abnahme bei den verabschiedeten Gesetzen im Kongress.
Vor diesem Hintergrund finden zurzeit die Vorwahlen um die Kandidatur der beiden großen Parteien zur Präsidentschaftswahl statt. Herr Dr. Böller stellte hierauf aufbauend den Verlauf dieser Vorwahlen sowohl der Republikanischen als auch der Demokratischen Partei dar. Der Vortrag stand vor allem im Zeichen des gerade stattgefundenen Super Tuesday, einem wichtigen Wahltag in mehreren Bundesstaaten.
Bei den Demokraten konzentriert sich der Vorwahlkampf nur noch auf zwei Bewerber: Hillary Clinton, die ehemalige Außenministerin und First Lady, und Bernie Sanders, den Senator aus Vermont und bekennenden Sozialisten.
Das Bewerberfeld der Republikaner ist dagegen breiter, wenn auch Donald J. Trump, Immobilien-Tycoon aus New York, nach den aktuellen Zahlen einen deutlichen Vorsprung vor seinen aktuell noch nicht ganz aussichtslosen parteiinternen Konkurrenten Ted Cruz, Senator aus Texas, und Marco Rubio, Senator aus Florida, hat. Trump habe gegen eine mögliche Rivalin Hillary Clinton wohl kaum Chancen zum gewählt zu werden, so Dr. Böller.
Im Anschluss an den Vortrag von Herrn Dr. Böller bot sich Gelegenheit für Fragen. Hiervon wurde von den anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern rege Gebrauch gemacht.
Mis à disposition par
Politisches Bildungsforum Saarland
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