Agrégateur de contenus

Comptes-rendus d'événement

Griechenland – Ein Land unter Druck

de Geraldine Bilstein

Außenpolitischer Gesprächskreis mit Susanna Vogt, Leiterin des KAS Auslandsbüros in Athen

Seit den vorgezogenen Wahlen Anfang des Jahres befindet sich Griechenland mehr als zuvor politisch im Umbruch. Susanna Vogt, Leiterin des KAS Auslandsbüros Griechenland, erlaubt einen Einblick in die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation beim Außenpolitischen Gesprächskreis in der Akademie Konrad-Adenauer-Stiftung.

Agrégateur de contenus

partager

Gleich zu Beginn betonte Susanna Vogt, dass die Griechenlandkrise keine reine Wirtschafts-, oder Finanzkrise eines Staates sei, sondern eine tiefe gesellschaftliche und politische Krise. Dies sei auch im Projektumfeld des KAS-Büros vor Ort zu spüren.

Vogt erklärte, dass sich durch die dichte Verflechtung von Parteipolitik mit fast allen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Strukturen und Institutionen nun auch die krisenhafte Entwicklung des griechischen Parteiensystems durch diese Bereiche ziehen würde – Bildungswesen, Medien, Verbände und Gewerkschaften seien hier zu nennen.

Viele öffentliche Institutionen setzten die Reformpolitiken nur unzureichend um – nicht zuletzt weil sie selber Umstrukturierungen und Modernisierungsanforderungen unterworfen sind. Müsste sich Deutschland einer so umfassenden Reformagenda stellen, „wäre dies eine Aufgabe, die auch uns – vor allem in so kurzer Zeit – vermutlich sehr schwer fallen würde“, so Vogt. Aber in Griechenland mangele es auch deutlich am politischen Willen.

Memorandum – der Kick-off für politische Umbrüche

Nach fünf Jahren Sparpolitik seien die Griechen müde. Sie hätten massive Einschnitte nach den Kreditvereinbarungen, die den Staatsbankrott verhinderten, hinnehmen müssen. „Der durchschnittliche Haushalt über 20 Prozent weniger Einkommen zur Verfügung“, erläuterte Vogt. In einer solchen Situation seien Menschen offen für Populismus.

Diese Entwicklung habe der linkspopulistischen Partei Syriza bei den Wahlen Anfang des Jahres zum Sieg verholfen und sie beinahe zur absoluten Mehrheit im Parlament gebracht. Die Krise der vormals großen Volksparteien sei aber bereits zuvor deutlich sichtbar geworden.

Doch an der europäischen Identität Griechenlands habe sich nicht viel geändert. „Die Menschen sind überzeugte Europäer“, so Vogt. Der Blick der griechischen Bevölkerung gehe nicht Richtung Russland oder China, sondern Richtung Europa.

Die Zukunft Griechenlands

„In den letzten drei Monaten ist viel Schaden auf europäischer Ebene entstanden – und die Geduld geht zur Neige“, sagte Vogt. Die Situation spitze sich für die griechische Regierung zu. Und dies alles bei gesteigerter Erwartung der griechischen Bevölkerung und verpassten Chancen zur Einigung auf internationaler Ebene. Vogt zum Ausblick: „Es stehen komplizierte Wochen bevor“.

Agrégateur de contenus

comment-portlet

Agrégateur de contenus

Mis à disposition par

Politisches Bildungsforum Berlin

Agrégateur de contenus

À propos de cette série

La Fondation Konrad-Adenauer, ses instituts, centres de formation et bureaux à l'étranger proposent tous les ans uin grand nombre de manifestations dédiées à des thèmes différents. À l'adresse www.kas.de, nous vous présentons, de manière actuelle et exclusive, des conférences, événements et symposiums. Outre un résumé thématique, vous trouverez ici aussi du matériel supplémentaire tel que des photos, des manuscrits de discours, des vidéos ou des podcasts radio.

Informations de commande

erscheinungsort

Berlin Deutschland