Diesen und vielen anderen Fragen geht der mehrfach prämierte Dokumentarfilm „Raving Iran“ nach. Die beiden Hauptprotagonisten Anoosh und Arash sind die Helden von Teherans Untergrund Techno-Szene. Um ihrer Leidenschaft nachzugehen, scheuen sie selbst das Risiko nicht, von der Sittenpolizei verhaftet zu werden. Sie organisieren verbotene Partys und versuchen, ihr eigenes Album unter dem Ladentisch zu verkaufen. Schließlich bewerben sie sich für ein Techno-Festival in der Schweiz. Wider Erwarten werden sie nach Zürich eingeladen und erhalten dafür sogar ein Visum für fünf Tage. Am Ende dieser Reise stehen sie vor der Entscheidung, zu ihren Familien nach Teheran zurückzukehren oder die Heimat für immer aufzugeben.
Im anschließenden Filmgespräch legte Regisseurin Susanne Regina Meures dar, mit welchen Risiken die Dreharbeiten verbunden waren. Zu der im Film mehrfach aufgeworfenen Frage, ob es unter Staatspräsident Rohani nicht „besser“ geworden sei, erklärte der Iran-Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Dr. Ali Fathollah-Nejad, dass von einer Liberalisierung gerade in Bezug auf die gesellschaftlichen Restriktionen nicht die Rede sein könne. Mit Blick darauf, dass die musikalische Leidenschaft der DJs keinerlei politische Intentionen habe, wurde auch die Frage diskutiert, inwieweit die Jugend am politischen Prozess partizipieren könne. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Fluchtbewegung aus den Staaten des Nahen Ostens wurden schließlich die Zukunftsperspektiven der iranischen Jugend beleuchtet.
Nach einer regen Diskussion mit den rund 130 Gästen bot sich beim anschließenden Empfang die Möglichkeit zu einem intensiven Austausch.
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