Bewusste Erinnerungen an diese Zeit habe sie keine, sagte Maryam Zaree. Gemeint ist die Zeit im Gefängnis Evin in Teheran, in dem sie nach der Inhaftierung ihrer Mutter geboren wurde. Maryam Zaree ist Schauspielerin, in Film und Fernsehen zu sehen und auf Theaterbühnen in ganz Deutschland zu erleben.
In ihrem ersten Dokumentarfilm „Born in Evin“ aus dem Jahr 2019 begibt sie sich auf die Suche nach den Umständen ihrer Herkunft und nimmt Bezug auf die wechselvolle Geschichte des Iran. Wie hat sie die Entwicklungen im Iran seit dem gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini im September 2022 wahrgenommen? „Die Nachrichten nahmen mir die Stimme“ sagte Maryam Zaree auf die Frage des Moderator Michel Abdollahi. Nach der anfänglichen Schockstarre setzte sie die Arbeit fort, die bereits mit ihrem Dokumentarfilm begann: mit zahlreichen Gesprächen auf Podien, Filmvorführungen und Veranstaltungen. „Ich möchte die Geschichten sichtbar machen“, so Maryam Zaree.
Besonders bewegend sei für sie die Tatsache, dass es sich um eine weibliche Protestbewegung handelt, deren Mut und Ausdauer sie zutiefst beeindrucke und eine Inspirationsquelle für Frauen in der ganzen Welt sei. Auch wenn Sie seit ihrer Flucht mit der Mutter Ende der Achtziger Jahre nach Frankfurt am Main nie mehr im Iran gewesen ist, verfolgt sie die Solidarisierung der Gesellschaft untereinander und mit den Frauen sehr genau. Ein Umstand, den Moderator Michel Abdollahi unterstreicht, ebenso wie die Rolle der Iraner im Exil. „Denn ich fühle mich als 100% Iraner und als 100% Deutscher und ja, das geht“, so Michel Abdollahi.
Aber was können wir, jeder und jede einzelne von uns für die Menschen im Iran tun? „Herausfinden, was die eigene Stimme sein kann“, gibt Maryam Zaree zu Bedenken. Denn jeder, wenn auch noch so kleine Beitrag, könne Veränderung bewirken.
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Hauptabteilung Begabtenförderung und Kultur
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