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Promotionskolleg „Demokratien in Europa – Transformationen nach 1990“
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Die Zukunftsfähigkeit der liberal-demokratischen und marktwirtschaftlichen Ordnung wird aktuell auch in Europa vielfach auf den Prüfstand gestellt: durch die Erfolge „illiberaler“ und autoritärer Systemalternativen, das Erstarken populistischer Bewegungen, eine abnehmende Akzeptanz politischer Parteien, eine wachsende Skepsis gegenüber marktwirtschaftlichen Prinzipien und eine Zunahme nationaler Egoismen, um nur einige der wichtigsten Herausforderungen zu nennen, denen es durch neue Ideen zu begegnen gilt. Bei der Ursachensuche rückt auch prominent die Frage nach den Prägungen aus der Zeit des Kommunismus und den Entwicklungen ins Blickfeld, die mit dem Mauerfall und den „Herbstrevolutionen“ in den Staaten des „Ostblocks“ im Jahr 1989 so hoffnungsvoll begannen.
Inwieweit und auf welche Weise beeinflussen das kommunistische Erbe und der postkommunistische Systemwandel der letzten drei Jahrzehnte das heutige Verständnis und die Qualität der Demokratie den „neuen“ und den „alten“ Mitgliedsstaaten der Europäischen Union? Warum mündeten die Umwälzungen der 1990er Jahre nur ansatzweise in das vielfach erhoffte „Zeitalter der Demokratie, des Friedens und der Freiheit“ (Charta von Paris)?
Das Promotionskolleg „Demokratien in Europa - Transformationen nach 1990“ der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. setzt sich zum Ziel, diese und weitere Grundfragen der historisch-politikwissenschaftlichen Transformationsforschung zu untersuchen. Es sollen – auch vor dem Hintergrund der auslaufenden dreißigjährigen Sperrfrist in den Archiven – neue Erkenntnisse über die Verläufe von Transformationsprozessen, insbesondere in Deutschland und den mittelosteuropäischen Ländern, gewonnen und somit ein Beitrag zum besseren Verständnis der Gegenwartsprobleme in Europa geleistet werden.
Ziele und Curriculum
Von dieser Zielsetzung ausgehend wird das Kolleg:
- regelmäßige Kolloquien durchführen, in welchen die Kollegiatinnen und Kollegiaten ihre Projekte mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern besprechen
- einen Austausch der Kollegiatinnen und Kollegiaten mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Recht und Kultur ermöglichen
- Exkursionen vor allem in den mittel- und osteuropäischen Raum organisieren, die weiterführende Erkenntnisse zu den Forschungsthemen des Kollegs liefern sollen
- die Kollegiatinnen und Kollegiaten beim beruflichen Einstieg unterstützen.
Das Kolleg richtet sich insbesondere an Promovierende in den Fächern Zeitgeschichte und Politikwissenschaften. Mit der Aufnahme in das Kolleg, die den geltenden Förderrichtlinien folgt, ist ein Stipendium der Promotionsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung (mtl. 1450 Euro plus 100 Euro Forschungskostenpauschale) verbunden. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten werden von einem wissenschaftlichen Beirat unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig und Prof. Dr. Dominik Geppert betreut.
Das Promotionskolleg wird in Zusammenarbeit mit der Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste/Archiv für Christlich-Demokratische Politik ausgerichtet.