Conférence
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Eine Veranstaltung in Kooperation mit Die Arche: Bildungsinitiative in St. Peter und Paul Potsdam
„Das Paradies auf Erden?“
Die Liturgie des christlichen Gottesdienstes kann hier auf Erden eine Ahnung vom Paradies hervorrufen. Sie ist neben Glaubenszeugnis (Martyria) und Dienst am Nächsten (Diakonia) ein Grundvollzug von Kirche. Sie ist Liturgie der Hoffnung indem sie auf das ewige Leben vorausgreift und gerade so dem gegenwärtigen Leben Maß gibt. Sie ist Liturgie auf dem Weg, „auf die Verwandlung der Welt hin, die dann geschehen sein wird, wenn ‚Gott alles in allem’ ist“ (Joseph Kardinal Ratzinger: Der Geist der Liturgie). Das hat mit Weihnachten, der Geburt des Gottessohnes, bereits begonnen. Vor allem aber ist Liturgie Gotteserscheinung; hier können wir seine Nähe, die Gemeinschaft mit Gott zuverlässig erfahren.
Martin Mosebach, als Schriftsteller eine „singuläre katholische Stimme“ in der deutschen Literatur, 2007 ausgezeichnet mit dem bedeutendsten deutschen Literaturpreis, dem Georg-Büchner-Preis, Literaturpreisträger der Konrad-Adenauer-Stiftung 2013, erinnert in seinem Vortrag an den geistigen Prozess, der zur Entstehung der heiligen Liturgie führte, einem „der überraschendsten, seltsamsten, widersprüchlichsten Vorgänge der Weltgeschichte“, einem kollektiven Werk, „das sich in Jahrhunderten wie ein lebendes Wesen entfaltet hat“. Die Schönheit der Liturgie zeige sich darin, dass alles Zeichen sei, zugleich aber auch ganz real, alles Vorstufe und zugleich Erfüllung, alles Vergangenheit und zugleich Zukunft.
Mosebach zählt sich „freudig“ zu den „tragikomischen Randfiguren“ (Karl Rahner), die ihre Augen nicht von der alten lateinischen Liturgie lösen können.
Doch ist nicht auch in der volkssprachlich erneuerten Liturgie all das in neuer Form aufgehoben, was den Sinn und die Schönheit der Liturgie ausmacht? Wie steht es um den Zusammenhang von Zeitgemäßheit und Liturgie? Welche Impulse können von der Gegenwart Christi in der Liturgie für die Verwandlung der Welt ausgehen?
Gemeinsam mit „Die Arche“, der ehrenamtlichen Bildungsinitiative in der Pfarrei St. Peter und Paul Potsdam, laden wir herzlich zu einer wahrhaft weihnachtlichen Diskussion ein.
Programm
Einführung/Moderation
Rainer Roczen, Die Arche
Stephan Raabe, Konrad-Adenauer-Stiftung Landesbeauftragter für Brandenburg
Vortrag
Martin Mosebach
Geb. 1951 in Frankfurt/M., lebt dort nach Abschluss seiner juristischen Staatsexamina als freier Schriftsteller, Autor zahlreicher Romane, Erzählungen, Essays, Feuilletons, aber auch Drehbücher, Hörspiele, Theaterstücke und von Lyrik. Zuletzt erschienen: Der Ultramontane. Alle Wege führen nach Rom. Essays, Augsburg 2012. Zahlreiche Auszeichnungen zuletzt Literaturpreisträger der Konrad-Adenauer-Stiftung 2013.
Prof. Dr. Peter Stephan
Geb. 1963 in Offenburg; Studium der Alten Geschichte/Kirchengeschichte, Klassischen und Christlichen Archäologie; Promotion und Habilitation in Kunstgeschichte an der Universität Freiburg; Prof. ebenda.
Kommentar
Prof. Dr. Johann Ev. Hafner
Kath. Theologe, Religionswissenschaftler, Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam, Diakon
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