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Die "Putin-Doktrin" beruht auf der Einsicht, dass die USA die einzig verbliebene Supermacht sind und die gegenwärtige wirtschaftliche Schwäche Russlands keine andere Politik zulässt, als die amerikanische Dominanz zu akzeptieren.
Die knallharte amerikanische Interessenpolitik hat den Kremlherren rüde aus seinen Träumen von einer "strategischen Partnerschaft" mit Washington gerissen. Derart aufgeschreckt hat sich Präsident Putin vorgenommen, Russlands Einfluss mindestens in Zentralasien und im Kauskasus neu zu festigen. Damit gehen eine Neubewertung der Rolle des Militärischen und eine Vertiefung der Beziehungen zur VR China einher. Beides soll dazu beitragen, das amerikanische Engagement in Russlands Hinterhof zumindest einzudämmen. In dem Maße , in dem sich die Beziehungen zwischen Moskau und Washington jedoch wieder verhärten, muss mit einer erneuten Destabilisierung der innenpolitischen Lage in diesen ohnehin Krisen geschüttelten Regionen gerechnet werden. Ist die offen zur Schau gestellte Freundschaft der Präsidenten Putin und Bush nur Show?
Dr. Aschot Manutscharjan, Jg. 1956, Autor wissenschaftlicher Analysen und publizistischer Beiträge unter anderem für "Focus", "Die Welt", "Rheinischer Merkur", "Das Parlament" und "Die politische Meinung" lebt als freier wissenschaftlicher Publizist in Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die internationale Sicherheitspolitik, regionale Konfliktherde sowie der internationale Terrorismus.