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Comptes-rendus d'événement

„Demokratie erleben: Entscheidung im Stadtrat“

de Jana Glose, Jan Niesmann

Planspiel an Berufsschulen in Bremen und Bremerhaven

Die Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltete am 01. und 02. März das Planspiel „Demokratie erleben: Entscheidung im Stadtrat“ am Schulzentrum Walle sowie an der Beruflichen Schule für Technik in Bremerhaven. Das von Robert Hein entwickelte und durchgeführte Planspiel, vermittelte den Schülerinnen und Schülern spielerisch den Prozess der demokratischen Entscheidung mit seinen Möglichkeiten und Grenzen sowie grundlegende Mechanismen der demokratischer Ordnung und Willensbildung.

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In einer Gesellschaft leben Bürger mit verschiedenen Interessen zusammen. Möglichst alle Interessen zu berücksichtigen und dennoch Entscheidungen im Sinne des Gemeinwohls zu treffen, ist die Aufgabe der Politik in einer Demokratie, die den Schülern in diesem Planspiel nähergebracht werden sollte. Dass diese Aufgabe oft nicht einfach ist, betonte Robert Hein bei der Eröffnung seines Planspiels. Nach einer Einführung durch den Tagungsleiter Andreas Bösche erklärte Hein den Schülern die grundlegenden Prinzipien der Demokratie, wie die Gewaltenteilung oder den Föderalismus.

Anschließend durften die Schülerinnen und Schüler selbst in die Rolle eines Bürgers der fiktiven Stadt Wattenburg schlüpfen. Vom Bankkaufmann über die Architektin bis hin zum Bauern mit eigenem Weiher waren viele Berufsgruppen vertreten. Durch die Aneignung einer dieser Rollen und die darauf folgende Zuordnung in Parteien lernten die Schülerinnen und Schüler Demokratie im Alltag kennen. In einem spannenden Wahlkampf stellten sich daraufhin Vertreter aus den Fraktionen zur Bürgermeisterwahl. Mit den unterschiedlichen Forderungen, wie der Legalisierung von Cannabis oder der Privatisierung des maroden Schwimmbads, versuchten die Kandidaten ihre Wähler von sich zu überzeugen.

Nach der Wahl diskutierten die einzelnen Fraktionen „hinter verschlossenen Türen“ über die anstehenden Entscheidungen, die hohe Bedeutung für die hoch verschuldete und überdies noch vom demographischen Wandel überdurchschnittlich stark betroffene Kommune Wattenburg haben. Dabei mussten sich die verschiedenen Ratsfraktionen nicht nur über ihre inhaltlichen Forderungen, sondern auch über ihre Möglichkeiten, Einfluss auf die Geschäftsordnung zu nehmen, klar werden.

Bei der anschließenden Ratssitzung hatte der Bürgermeister die Aufgabe, die im Vorfeld gestellten Anträge zu verlesen und zu kommentieren und gleichzeitig stets auf die Einhaltung der Geschäftsordnung zu achten. Bevor es zu einer Abstimmung über die einzelnen Anträge kommen konnte, diskutierten die einzelnen Parteien energisch. Oftmals überlagerten persönliche und beruflich bedingte Interessen die Diskussion. Deutlich wurde hier, wie rasch sich die Schüler in ihre Rollen einfanden.

Bei dem realitätsnahen Planspiel durfte auch die „vierte Gewalt“ in Gestalt der Presse nicht fehlen: Journalistengruppen, bestehend aus vier bis fünf Schülern, führten schon während der Fraktionssitzungen Interviews und kommentierten die anschließende Ratssitzung, bei der echte Moderatorenfähigkeiten gefragt waren.

Am Ende des Planspiels fiel das Fazit der Schüler und auch der Lehrer fast durchweg positiv aus. Die Schüler hatten großen Spaß bei den teils emotional geführten Diskussionen, die doch im Einklang mit den Prinzipien einer demokratischen Streitkultur ausgetragen wurden. Auch Robert Hein zeigte sich zufrieden: „Einige Schüler haben durch das Planspiel die Einsicht gewonnen, warum politische Entscheidungen manchmal länger dauern, weil die verschiedenen Argumente erst gegeneinander abgewogen werden müssen. Auch die Problematik der persönlichen Befangenheit wurde interessiert erarbeitet.“

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Interlocuteur

Dr. Ralf Altenhof

Dr. Ralf Altenhof

Landesbeauftragter und Leiter Politisches Bildungsforum Bremen

ralf.altenhof@kas.de +49 421 163009-0 +49 421 163009-9

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