Comptes-rendus d'événement
Der Schulleiter des ÖG, Herr Jan Andreas Dönch, begrüßte die Gäste und leitete auf den bevorstehenden Zeitzeugenbericht hin. Im Anschluss stellte Marcus Oberstedt, der Tagungsleiter der KAS, die KAS und ihre Arbeit als politisches Bildungsforum vor.
Tatjana Sterneberg präsentierte authentische Bilder und Dokumente der Staatssicherheit über ihre Person. Sterneberg wurde 1952 in Ost-Berlin geboren und begann nach zehnjähriger Schulausbildung eine Ausbildung zur Hotelangestellten. In diesem Hotel lernte sie auch ihren späteren Ehemann Antonio kennen. Dieser wollte mit seiner zukünftigen Ehefrau nicht in der DDR leben. Sterneberg stellte daraufhin einen Ausreiseantrag, der abgelehnt wurde. Mit diesem Schritt begann die systematische Bespitzelung durch die Stasi, die am 07. November 1973 zur Verhaftung von Sterneberg führte.
Es folgte ein Jahr Untersuchungshaft, in dem die Stasi von den Fluchtplänen Sternebergs erfuhr, woraufhin diese als „Staatsfeindin“ eingestuft und zu mehreren Jahren Haft verurteilt wurde. Getrennt von ihrem Verlobten Antonio wurde sie in Hoheneck mit über 1500 weiteren Frauen inhaftiert und musste unter menschenunwürdigen und hygienisch sehr schlechten Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Später stellte sich heraus, dass ihr während dieser Zeit Psychopharmaka und sedierende Medikamente verabreicht worden sind. Gesundheitlich in einem sehr schlechten Zustand wurde sie 1976 von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft.
Tatjana Sterneberg appellierte an die Schülerinnen und Schüler, das Gut ihrer Freiheit zu verteidigen und beantwortete im Anschluss zahlreiche Fragen der sehr interessierten Schülerinnen und Schüler.
Vom 29. August bis zum 18. September wird die Ausstellung der KAS „DDR-Stasi - Spitzel von nebenan“ im ÖG zu sehen sein.