Comptes-rendus d'événement
In der öffentlichen Erinnerung seiner Heimatstadt spielt der ehemalige Bundespräsident nämlich kaum eine Rolle. So fand zum 100. Geburtstag von Karl Carstens keine große Gedenkveranstaltung statt, sondern lediglich eine Kranzniederlegung. Bei der Eröffnung der sogenannten „Erdbeerbrücke“, die unter dem offiziellen Namen „Karl-Carstens-Brücke“ kaum jemand kennt, hatten die Verantwortlichen der Stadt sogar dessen Namen falsch geschrieben: „Karl-Karstens-Brücke“ stand auf dem Straßenschild.
Das Leben und Wirken dieses Bremer Politikers wurde den Schülerinnen und Schülern des Alten Gymnasiums, welches auch Carstens besuchte, bei der lehrreichen Stadtrundfahrt in Erinnerung gerufen. Neben den bekannteren Orten, die mit Karl Carstens in Verbindung gebracht werden, wie zum Carstens Geburtshaus und seine letzte Ruhestätte, der Riensberger Friedhof, führte die Tour auch zum Bremer Rathaus, in den St. Petri Dom und endete schließlich im Staatsarchiv Bremen. Seinen umfangreichen Funktionen als Jurist, Diakon, Politiker und Staatsmann erkannten die Schülerinnen und Schüler vor Ort schnell.
Schauspielerin Christine Renken gab den Schülerinnen und Schülern einen anschaulichen Überblick über das Leben Karl Carstens und ließ keine Fragen offen. Auch im Dom staunten die Schüler über die Bandbreite von Carstens Arbeit, die nicht nur die politische und juristische Arbeit beinhaltete, sondern auch die Funktion als Diakon, wie Cornelius Neumann-Redlin, Diakon des St. Petri Dom Bremen, zeigte. Neben der Büste Carstens konnten die Schülerinnen und Schüler sich den Senatssaal im Rathaus anschauen, wo Carstens als Rechtsberater fungierte.
An der letzten Station, dem Staatsarchiv Bremen, konnten die Schülerinnen und Schüler einige Unterlagen aus seinem Leben einsehen. Besonders interessierten sich die Schüler für die Dokumente und Bilder der Amerikareise, auf der Carstens Bürgermeister Wilhelm Kaisen begleitet hatte.
Die Schülerinnen und Schüler erkannten, dass Geschichte nicht nur im Geschichtsbuch, sondern auch vor der Haustür zu finden ist und freuten sich über den abwechslungsreichen Einblick in das Leben Karl Carstens.