Comptes-rendus d'événement
Nach der Begrüßung von Ralf Altenhof konnten die Teilnehmer bei einem leichten Mittagsimbiss einen Vortrag von Richard Sethmann hören. Sethmann, Professor für Elektrotechnik und Informatik an der Hochschule Bremen, begann seinen Vortrag mit einem Überblick über diverse Hackerangriffe auf digital vernetzte Systeme. Dabei stellte er heraus, dass neben professionellen Hackern, wie Geheimdiensten oder kriminellen Organisationen, auch „Script Kiddies“, also Menschen, die trotz fehlender Informatikkenntnisse Hacks durchführen, oder Studierende der Informatik großen Schaden bei Unternehmen anrichten können. Der Schutz vor Geheimdiensten sei dabei fast unmöglich, jedoch könne man seine digitale Infrastruktur schon durch einfache Maßnahmen schützen. Dabei seien insbesondere die regelmäßige Wartung der Hardware und die Aktualisierung von Anti-Virenprogrammen wichtig. Weiterhin müsse auch die Mitarbeiterschaft für das Thema Informationssicherheit sensibilisiert werden, da schon der Besuch von bestimmten Webseiten oder die Nutzung fremder USB-Sticks eine Gefahr darstellen können.
Diese von Hackern ausgehende Gefahr steige durch die Industrie 4.0 weiter an. In dieser vierten industriellen Revolution werden nun auch die Fabriken selbst intelligent miteinander vernetzt. Von Kundenwunsch bis Endprodukt ist jedes Teil individuell markiert und kann beliebig ausgetauscht werden. Sethmann beschrieb diese Neuerung als die Verbindung der Office-IT mit der Produktions-IT. Sollte ein Virus in die Office-IT eindringen, können Hacker damit auch auf die Produktions-IT zugreifen und damit starken Schaden anrichten. Dies liege insbesondere an den Eigenheiten der Produktions-IT, welche dauerhaft in Betrieb sein müsse und seltener gewartet wird. Sethmann präsentierte im Anschluss daran praxisorientierte Möglichkeiten, wie die Unternehmen ihre Informationssicherheit verbessern können. Dabei plädierte er für eine enge Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und Hochschulen. Neben finanziellen Vorteilen profitieren die Unternehmen auch von der lösungsorientierten Einbindung der Studierenden sowie von deren Know-How. „Unser Ziel ist es, Sicherheit in die Anwendung zu bringen“ fasste Sethmann die Forschungsprojekte der Hochschule Bremen zusammen.
In der folgenden Diskussion stand insbesondere der Datenschutz im Vordergrund, da die Informationen der Verbraucher zunehmend von den Unternehmen genutzt werden. Sethmann betonte dabei die Eigenverantwortung der Verbraucher, die nicht jedes digitale Angebot der Unternehmen in Anspruch nehmen müssen.