Unter Staatspräsident Lenín Moreno, seit 2017 im Amt, hat sich ein politischer Kurswechsel des Andenstaates vollzogen. Moreno setzt sich durch verschiedene Maßnahmen vom Kurs seines Amtsvorgänger Rafael Correa ab. Ecuador hat Beobachterstatus bei der freihandelsfreundlichen Pazifik-Allianz beantragt und verfolgt wieder einen stärker marktwirtschaftlichen Kurs, der auch auf sozialpolitische Maßnahmen setzt.
Den Anfang des Gesprächs bestimmten die Lage in Venezuela und die Auswirkungen der Krise auf die Region. Laut Vizepräsident Sonnenholzner halten sich inzwischen rund 400.000 Venezolaner in Ecuador auf, und zahlreiche Migranten aus Venezuela passierten auf ihrem Weg nach Peru und Chile das Land. Mit Blick auf die innenpolitische Entwicklung berichtete Vizepräsident Sonnenholzner, dass die Staatsverschuldung, die seine Regierung von der Regierung Correa übernommen habe, eine große Herausforderung darstelle, dass es jedoch im Jahr 2018 erfreulicherweise gelungen sei, das Defizit auf 3 % zu verringern.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung pflegt seit vielen Jahren Kontakte zu Partnern in Ecuador. Wahlers hob das Interesse der Konrad-Adenauer-Stiftung an der Situation des Landes hervor und begrüßte die jüngste Entwicklung. Im Februar hatte Bundespräsident Steinmeier im Rahmen des Humboldt-Jahres als erstes deutsches Staatsoberhaupt seit 26 Jahren Ecuador besucht und damit die guten Beziehungen zwischen dem Andenstaat und Deutschland unterstrichen.
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