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REFP: Umweltherausforderungen in der ländlichen Mongolei

Rural Environmental Fellowship Program - 2023

Die mongolische Gesellschaft steht vor immensen Umweltherausforderungen. Das Rural Environmental Fellowship Program der Zorig Foundation sucht mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung nach Lösungsansätzen.

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Steigender Grad der Urbanisierung

Mit der Verabschiedung der demokratischen Verfassung im Jahr 1992 wurden den Menschen in der Mongolei zahlreiche Rechte garantiert. Neben dem Recht auf freie Meinungsäußerung und Privateigentum wurde auch das Recht zugestanden, sich im Hoheitsgebiet des Landes frei zu bewegen und aufzuhalten. Dieses in der Verfassung gewährte Recht eröffnete die in sozialistischer Zeit begrenzte Migrationsbewegung und hat den Grundstein für die gegenwärtige Urbanisierung gelegt. Während im Stadtzentrum derzeit Glasriesen nacheinander in die Höhe schießen, erstreckt sich der „Schatten der Urbanisierung“ über die 21 Provinzen und 360 Kreiszentren des Landes.

Die inländische Migration in die mongolische Hauptstadt hat seit dem Jahr 2000 immens zugenommen, mittlerweile lebt fast die Hälfte der Bevölkerung in Ulaanbaatar. 2022 lebten insgesamt 70,1 Prozent der Bürger der Mongolei in Städten, während sich die restlichen 1.032.000 Menschen auf die ländlichen Gebiete verteilten. Als Hauptgründe für die Bevölkerungskonzentration in Ballungszentren und Städten gelten Unterschiede in grundlegenden sozialen Dienstleistungen wie Infrastruktur, sozioökonomischen Möglichkeiten, Zugang zu einer ausreichenden Gesundheitsversorgung und vernünftigen Bildungseinrichtungen.

Die Schattenseiten der Urbanisierung

Die Probleme in den Städten sind Zahlreich: Mangelhafte Stadtplanung, sinkende Lebensqualität aufgrund von immenser Luftverschmutzung und Verkehrsstaus. Die mongolische Regierung hat 2022 ca. 420 Milliarden MNT (ca. 110 Mio. EUR) allein für die Verbesserung der Verkehrssituation in Ulaanbaatar veranschlagt. 2023 wurde der Betrag auf 586 Milliarden MNT erhöht, ohne dass sich der Verkehr in der Hauptstadt auch nur im Geringsten entspannte. Glei9chzeitig wurden im Zeitraum von 2017 bis 2020 insgesamt 456 Milliarden MNT ausgegeben, um die Luft- und Umweltverschmutzung in der Stadt zu reduzieren. Dennoch bleibt Ulaanbaatar die Hauptstadt mit der schlechtesten Luftqualität weltweit.

Umweltprobleme in der ländlichen Mongolei

Die Abwanderung aus den ländlichen Gebieten trägt gleichzeitig nicht dazu bei, dass die Probleme dort abnehmen. Neben einem signifikanten Verlust an Arbeitskräften, der eine erfolgreiche Entwicklung verhindert, steigt auch die Anzahl an Umweltproblemen.

Die Wirtschaft ist stark vom Bergbausektor abhängig und die Weidewirtschaft ist von existenzieller Bedeutung für die allermeisten Menschen vor Ort. 76 % des mongolischen Territoriums sind von Wüstenbildung und Landdegradation betroffen. Dazu tragen sowohl Naturphänomene als auch menschliche Aktivitäten bei. Zu den Hauptfaktoren zählen der Klimawandel, verantwortungslose Bergbauaktivitäten und massive Überweidung. Im Jahr 2022 überstieg die Gesamtzahl der Nutztiere 71 Millionen. Bei mehr als der Hälfte der Weideflächen wird die Tragfähigkeit um das Zwei- bis Fünffache überstiegen.

Rural Environmental Fellowship-Programm

Die genannten Probleme und die davon am stärksten betroffenen Menschen vor Ort haben wenige Möglichkeiten, die Probleme selbst zu lösen. Es mangelt an der Entwicklung benötigter persönlicher Kenntnisse und Fähigkeiten sowie der notwendigen Netzwerke. Das Rural Environmental Fellowship Program, das bereits zum achten Mal in Folge erfolgreich durchgeführt wurde, setzt genau an dieser Stelle an.

2023 starte das Programm im Februar mit der Auswahl junger Menschen aus 21 Provinzen der Mongolei. Sie alle vereint der Wunsch positive Veränderungen in ihrer Umgebung herbeizuführen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben mittlere und obere Managementpositionen in ihren Provinzen inne. Die eröffnet ihnen die Möglichkeit Entscheidungen in ihren Gemeinden zu treffen und zu beeinflussen. Anschließend nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem zweiwöchigen intensiven Training zu den Themen Umwelt, Führung und Projektmanagement teil. Mit dem Abschluss des diesjährigen Programms verfügt jede Provinz mittlerweile über acht Absolventinnen und Absolventen, die ein starkes, gut geschultes Netzwerk vor Ort bilden.

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