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Europaskepsis und Islamfeindlichkeit verbinden eine bunte Mischung von Rechtsaußenparteien in Europa. Zum Spektrum gehören rechtsextreme Parteien genauso wie Gruppierungen, die mit populistischen Äußerungen auf sich aufmerksam machen wollen. Ihre politischen Ziele reichen vom Wunsch nach "Ordnung", "Autorität" und "Identität" über die Agitation gegen Minderheiten wie Sinti und Roma bis hin zur Forderung, ein "weißes Europa" ohne "jüdischen Einfluss" zu schaffen. Seit den achtziger Jahren sind Rechtspopulisten in Europa auf dem Vormarsch. Sie verbuchen Mandatsgewinne in regionalen und nationalen Parlamenten, aber auch im Europäischen Parlament. Paradoxerweise bauen die teilweise aggressiv nationalistischen Parteien dabei zunehmend auf eine länderübergreifende Zusammenarbeit und verstehen sich meist als "Freunde" im Kampf gegen multikulturelle Überfremdung.
Referenten:
Florian Hartleb studierte Politikwissenschaft, Jura und Psychologie an der Eastern Illinois University (USA) und an der Universität Passau und war Stipendiat in der Journalistischen Nachwuchsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung. 2004 promovierte er zum Thema Rechts- und Linkspopulismus. Anschließend arbeitete er als Pressereferent im Deutschen Bundestag und an der Technischen Universität Chemnitz. Im Mai 2010 wurde er mit 30 Jahren zum Professor für Politikmanagement an der Internationalen Hochschule für Exekutives Management Berlin berufen. 2010 war er Vertretungsprofessor für das Lehrgebiet Politische Kommunikation und Politikmanagement an der Business School Potsdam. Seit März 2011 an ist er Research Fellow beim Centre for European Studies in Brüssel. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf den Feldern Populismus, Parteien und Politische Führung.
Dr. Rudolf van Hüllen, 1957 in Krefeld geboren, ist heute als Politikwissenschaftler, freiberuflicher Extremismusforscher sowie als Dozent tätig. Er studierte Politische Wissenschaft, Neuere Geschichte und Rechtswissenschaft in Bonn, 1989 promovierte er zum Thema „Ideologie und Machtkampf bei den GRÜNEN – Untersuchung zur programmatischen und innerorganisatorischen Entwicklung einer deutschen ‚Bewegungspartei‘ 1977-1988“. 1987 bis 2006 war van Hüllen Referent beim Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln und leitete dort die Auswertung politisch-extremistischer Bestrebungen. Publikationen u.a. im „Jahrbuch Extremismus und Demokratie“, herausgegeben von Eckhard Jesse und Uwe Backes, und Broschüren zu den Themen „‘Modernisierter‘ Rechtsextremismus – eine Herausforderung für die politische Bildung“, „Das Rechtsextreme Bündnis: Aktionsformen und Inhalte“, „Strategie und Taktik des ‚modernisierten‘ Rechtsextremismus – eine Handreichung für kommunale Praktiker“ sowie „Ideologie des ‚modernisierten‘ Rechtsextremismus – eine Handreichung zur politischen Auseinandersetzung“ (2008 erschienen).
Maik Baumgärtner, lebt und arbeitet als freier Fachjournalist und Autor in Berlin. In den Themenfeldern Demokratiefeindlichkeit, Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung, arbeitet er international u.a. für Print- und Onlinemedien, Radio, TV und Stiftungen. Veröffentlichungen und Mitarbeit an verschiedenen Publikationen und Broschüren zum Thema Rechtsextremismus (u.a. Mädelsache!: Frauen in der Neonazi-Szene, 2011), Rechtspopulismus (u.a. Antimuslimischer Rassismus und rechtspopulistische Organisationen, 2011) und kommunales Engagement für Demokratie (u.a. „Vielfalt tut gut“ - Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, erscheint Herbst 2011). Weitere Interessenschwerpunkte sind Islamismus und Verbrechen des SED-Regimes."