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In seiner für den 20. Jahrestag der friedlichen Revolution eigens erarbeiteten Konzertlesung erzählt Krawczyk aus erster Hand von dem Land, das 33 Jahre seine Heimat war. Er kennt nicht nur das Leben im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat genau, sondern weiß auch um die Ereignisse und Zusammenhänge, die zum Ende der DDR führten. Als Protagonist der Bürgerbewegung in der Vorwendezeit hat Krawczyk die DDR von ihrer deutlichsten Seite kennengelernt. Seine Lieder öffnen dem Verständnis eine Tür zum Gefühl für das, worauf die nachfolgenden Generationen gründen.
Stephan Krawczyk: „Für viele der heutigen Jugendlichen ist es schwer zu begreifen, dass es ein Land geben konnte, in dem man wegen Liedern ins Gefängnis kam. Glücklicherweise wachsen sie davon unbehelligt auf. Aber sie sollen wissen, wie es war. Die Freiheit ist nichts Selbstverständliches. Man muss sich dafür einsetzen.“
In dem rund anderthalbstündigen Programm singt Krawczyk Lieder aus der Vorwendezeit und von heute. Er liest autobiographische Texte über das Leben in der DDR und im vereinten Deutschland. Seine leidenschaftlichen Lieder und spannenden Geschichten laden ein zu einem übergreifenden Ost-West-Dialog und bieten ebenso nachdenkliche wie unterhaltsame Einblicke in die deutsch-deutsche Erlebnisgeschichte.
Stephan Krawczyk, geb. 1955 in Weida (Thüringen). 1974 Abitur. 1978-1982 Studium der Konzertgitarre an der Franz-Liszt-Musikhochschule Weimar. Seit 1980 freiberuflicher Liedermacher. 1981 Hauptpreisträger des Nationalen Chansonwettbewerbs der DDR. Bis 1985 Konzerttätigkeit in der DDR. 1984 Umzug nach Berlin, erste schriftstellerische Arbeiten, Schauspieler und Komponist von Theatermusik. 1985 Berufsverbot. Bis 1988 vielbeachtete Auftritte in Kirchen (auch gemeinsam mit Freya Klier), ständig wachsende Repressalien durch die Stasi. Schließlich Verhaftung, Inhaftierung und Abschiebung in den Westen. Seit 1988 Konzerttourneen in Deutschland und im Ausland.