Comptes-rendus d'événement
Auszug aus dem Programm der Reisegruppe:
Nach Ankunft der Reisegruppe in Jerusalem empfing Herr Rössler die Teilnehmer und sprach einige einführende Worte zum Ablauf des vorgesehenen Programms.
Um den Teilnehmern einen allgemeinen umfassenden Überblick zu verschaffen, begann er mit einer kurzen Führung durch das Kidrontal, auch Tal Joschafat genannt, zwischen dem Ölberg und Tempelberg gelegen, vorbei an den Altstadtmauern. Dabei wurde besonders die historische Bedeutung und Geschichte Jerusalems hervorgehoben.
Der nächste Tag begann mit dem Besuch der Klagemauer. Die Klagemauer wird innerhalb des Judentums meist nur westliche Mauer, oder einfach nur Kotel, genannt, da sie die Westmauer der Tempelanlage war und nicht primär ein Ort der Klage ist.
Am Eingang der Knesset, den israelischen Parlament, wurde die Gruppe durch die Mitarbeiterin der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem, Frau Evelyn Gaiser, begrüßt.
Die Knesset besteht aus 120 Abgeordneten, die für eine Legislaturperiode von vier Jahren gewählt werden, und trat am 14. Februar 1949 erstmals zusammen. Die Wahlen zur Knesset, erfolgen nach dem Verhältniswahlsystem mit einer Sperrklausel von zwei Prozent. Die derzeit amtierende 18. Knesset wurde am 10. Februar 2009 gewählt. Die meisten Mandate errang die liberale Regierungspartei Kadima. Aufgrund der knappen Mehrheitsverhältnisse gestaltete sich die Regierungsbildung schwierig.
Danach hatten die Teilnehmer die Gelegenheit mit dem Angeordneten für deutsch-israelische Beziehungen, Herrn Jacob Edery zu sprechen. Herr Edery war von März 2003 bis Januar 2006 stellvertretender Minister für Öffentliche Sicherheit.
Im Gespräch wurden insbesondere Fragen zum Verhältnis zum Iran gestellt und welche Rolle dabei zum Beispiel die Länder Jordanien, Ägypten und Saudi Arabien spielen und welche Unterstützung Israel durch diese Staaten erwarten kann. Auch wurde über das Verhältnis der deutsch-israelischen Beziehungen diskutiert sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Parlamentarischen Systemen erarbeitet. Dabei wurde festgestellt, dass Deutschland eine ausgleichende Funktion ausübt und dass dieses Verhältnis somit etwas Besonderes darstellt.
Während der weiteren Führung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit unter anderem den Chagall-Saal zu besichtigen. Marc Chagall entwarf 1960 auf Einladung von Kadish Luz, dem damaligen Sprecher der Knesset, drei große Wandteppiche, auf denen er biblische und moderne Themen aus der Geschichte des jüdischen Volkes behandelt.
Auf der Rückfahrt zum Hotel bekam die Gruppe die Gelegenheit, den jüdischen Wochenmarkt „Mechane yehuda“ im Orthodoxen Viertel der Stadt zu besuchen.
Am Abend sprach Dr. Dümmel über das Netzwerk zwischen DDR Oppositionen und jüdischer Gemeinden in Ost und West.
Am Morgen des folgenden Tages fand ein Vortrag von Chaim Noll zum Thema „Die Wahrheit der Wüste – Erzählungen aus Israel“ im Goethe Institut, dem German Cultural Center Jerusalem, statt. Auch hatten die Teilnehmer die Gelegenheit mit Herrn Noll ins Gespräch zu kommen. Es wurden u.a. Fragen zum Thema „Multikulti“ in Israel gestellt, wie auch zum Zusammenleben zwischen Christen, Juden und Moslems und dem umstrittenen Siedlungsbau im Gazastreifen. Dabei wurde deutlich, dass es zwischen den drei Religionen keine Gleichheit geben kann und man dem Rechnung tragen muss.
Dies betonte auch Dr. Lars Hänsel, der Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem, in seinem abendlichen Vortrag.
Zuvor hatten die Teilnehmer am Nachmittag die Möglichkeit sich mit dem Leben in dem multiethnischen und multi-kulturellen Leben Jerusalems vertraut zu machen.