Comptes-rendus d'événement
Bei der Veranstaltung ging es darum den Menschen mitzuteilen, dass im Nahen Osten, der zu den wasserärmsten Regionen der Welt gehört, Wasser zwangsläufig ein hohes Gut ist. Die gerechte Verteilung der natürlichen Wasserressourcen, ihre Verwendung als Trinkwasser, in Landwirtschaft und Industrie, Wassergewinnung und -aufbereitung, aber auch der Umgang mit anderen natürlichen Ressourcen sind wichtige Aspekte für den Lebensalltag von Palästinensern und Israelis. In der gesamten Region müssen die Menschen mit einer jährlichen Pro-Kopf-Wassermenge auskommen, die deutlich unter dem Wert liegt, der von Hydrologen als volkswirtschaftlicher Mindestbedarf angesehen wird. Das Thema Wasser spielt daher in dem seit fünfzig Jahren zwischen beiden Bevölkerungsgruppen schwelenden Konflikt eine polarisierende und hoch explosive Rolle. Diese Problematik zwischen Israel und Palästina hat unterschiedliche Ursachen: Israel beansprucht den aktuellen Zahlen zufolge 85 Prozent der erneuerbaren Wasserressourcen der Westbank, was auf palästinensischer Seite zu einem spürbaren Wassermangel führt. In vielen Städten gibt es nur tageweise Trinkwasser aus der Leitung. Unter der Wasserknappheit leidet nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Landwirtschaft, die wegen des Klimas auf künstliche Bewässerung angewiesen ist und sich unter diesen Umständen nicht entwickeln kann. Probleme entstehen auf palästinensischer Seite auch durch das marode Kanalsystem, bei dem große Mengen Wasser aus den veralteten Rohren entweichen und ungenutzt im Boden versickern. Ein zusätzlicher Konfliktherd zwischen Israel und Palästina ist die Frage des Umgangs mit Abwässern auf palästinensischer Seite.
Wasser ist in der Region die Ressource, aus der Konflikte entstehen können. Wer es besitzt, bestimmt nahezu jeden Entwicklungsfortschritt. Dass der Streit um die knappe Ressource die Stabilität des gesamten Nahen und Mittleren Ostens gefährden kann, ist jedem Beteiligten bewusst. In allen Verhandlungen zwischen Israel und seinen Nachbarn spielt die Frage nach dem Zugriff auf Wasser daher eine zentrale Rolle. Der Nahe und Mittlere Osten braucht eine gerechte Verteilung. Doch für Israel bringt jeder Frieden territoriale Kompromisse mit sich und dies führt automatisch zu einer Verringerung der zur Verfügung stehenden Wassermengen. Nur der Bau von Meereswasserentsalzungsanlagen, bessere internationale Kooperationen sowie eine effizientere Nutzung des Rohstoffs Wasser helfen, künftige Kriege um Wasser zu vermeiden und politische Differenzen zu überbrücken.