Comptes-rendus d'événement
Der Vorsitzende des Amerikazentrums e.V., Manfred Strack, begrüßte auch im Namen der Konrad-Adenauer-Stiftung den Referenten des Abends, Josef Kraus, den Moderator Philipp Menger sowie die anwesenden Gäste. Dann übergab er Herrn Menger das Wort, der den bisherigen Werdegang des Referenten kurz nachzeichnete und mit einigen Thesen und Fragen in das Thema einführte.
Herr Kraus begann seinen Vortrag mit einem Überblick über die aktuelle Situation in der deutschen Bildungspolitik. Denn die vielen bildungspolitischen Reformen seien das Problem, dessen Lösung sie vorgeben zu sein. Grundsätzlich sei das deutsche Schulsystem eins der gerechtesten der Welt. Schwierig sei besonders die Illusion der Gleichstellung von Werten, Inhalten als auch Schülern. Schul- und Bildungspolitik müsste der Freiheit Vorrang vor der Gleichheit geben. Menschen hätten unterschiedliche Begabungen, die unterschiedlich gefördert werden müssten. Aus einer Demokratie dürfe kein Konvent von ungefähr gleich Unwissenden werden.
Er belegte mit diversen Studienergebnissen, dass je differenzierter ein Schulsystem sei, desto besser das Abschneiden der Schüler in vergleichenden Tests. Vor diesem Hintergrund ging er detailliert auf die PISA-Studie ein. Er wies darauf hin, dass Finnland zwar in den Tests sehr gut abgeschnitten habe, aber zum Beispiel auch nur eine sehr geringe Migranten-Quote hätte (1,2 Prozent im Vergleich zu z.B. 20 Prozent in NRW). Zudem habe Finnland mit 22 Prozent eine sehr hohe Arbeitslosenquote unter Jugendlichen (18-25jährige). Deutschland hingegen nur 7 Prozent. Daher könne man nicht von einer Korrelation zwischen wirtschaftlicher Prosperität und Studierquote sprechen. Sein Motto laute „Bildung statt PISA!“ Er wies er eindringlich darauf hin, dass es keine Bildungsoffensive ohne häusliche Erziehungsoffensive geben dürfe. Wenn Kinder zu pädagogischen Versuchkaninchen werden, könne diese Prägung nicht wieder rückgängig gemacht werden. Am Schluss stellte er sich den Fragen des Publikums.