Comptes-rendus d'événement
Derzeit erlebt Mauretanien einen noch nie da gewesenen Migrationsstrom aus Subsahara-Afrika, der schwer auf den ohnehin bereits schwachen wirtschaftlichen und humanen Ressourcen sowie der kaum existierenden Infrastruktur lastet.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Centre Maghrébin des Etudes Stratégiques (CMES) hat vom 18. bis 19. Dezember 2012 in Nouakchott, Mauretanien, eine Konferenz zum Thema „Migration nach Mauretanien - Bestandsaufnahme und Herausforderungen für die Zukunft“ veranstaltet.
Nach einhelliger Meinung der Teilnehmer wurde festgehalten, dass es bisher an einer nachhaltigen Migrationspolitik bzw. Migrationsstrategie in der mauretanischen Politik fehlt. Gleichzeit haben die Migrationsströme (sowohl aus aber auch insbesondere nach Mauretanien) in den letzten Jahren ein hohes Ausmaß angenommen. Insbesondere seit 2011 sind der mauretanische Staat sowie die mauretanische Gesellschaft mit einer Welle von Flüchtlingen aus dem Krisengebiet Nord-Mali konfrontiert. Darüber hinaus wirken auch noch gesellschaftspolitische Spannungen nach, die durch die Rückkehr aus Senegal der von zwischen 1989 bis 1991 enteigneten und vertriebenen ethnischen Gruppen wieder wachgerufen worden sind. Insgesamt ist Mauretanien betroffen von einer steigenden legalen wie illegalen Migration aus Subsahara-Afrika, von Flüchtlingen aus Nord-Mali, der Reintegration von vertrieben ethnischen mauretanischen Gruppen sowie eines "brain drains" von (hoch) qualifizierten Mauretaniern nach Europa bzw. in die arabischen Golfstaaten. Mauretanische Experten und Entscheidungsträger befürchten, dass ein Fortbestand dieser Situation den sozialen Frieden und das demographische Gleichgewicht Mauretaniens bedrohen könnte.
Die Veranstaltung war die erste hochrangige Konferenz zum Thema Migration in Mauretanien, an der zahlreiche amtierende und ehemalige mauretanische Minister und Botschafter teilgenommen haben.
Ziel dieser Veranstaltung war, ein stärkeres Bewusstsein auf Seiten der soziopolitischen Akteure Mauretaniens für das Thema Migration zu schaffen und geeignete Lösungswege zu erarbeiten.
Eine Vernetzung von Experten aus Politik, Zivilgesellschaft und Verwaltung ist für die Ausarbeitung einer nachhaltigen Migrationspolitik dringend notwendig.