Überblick: 27. April bis 3. Mai 2019
Internationaler Tag der Pressefreiheit
Heute ist der Internationale Tag der Pressefreiheit. Daher haben wir eine Auswahl der hervorstechendsten Kommentare über Pressefreiheit, die Sicherheit von Journalisten und die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit der Medien zusammengestellt – einschließlich eines Artikels unserer Direktors des KAS Medienprogrammes Sub-Sahara Afrika über die Risiken einer Abhängigkeit von Medienphilanthropie.
Ich habe nichts gegen Philanthropie
Egal wie gut die Intentionen sind, Medienphilanthropie unterminiert langfristig die journalistische Ethik, sagt der Direktor des KAS Medienprogrammes Sub-Sahara Afrika Christoph Plate. In seinem Artikel warnt er davor, dass kostenlose Gaben eine typische Spender-Empfänger-Abhängigkeit hervorrufen, wobei die afrikanischen Medienunternehmen von ausländischen Sponsoren abhängig werden, die zwar Gutes im Sinn haben aber nur wenig wissen. Dies widerspricht der Rolle eines autarken Medienunternehmens, das als vierte Gewalt dient, unabhängig davon, wie umstritten dieser Begriff ist.
Die Bedrohung der Pressefreiheit nimmt in Afrika unterschiedliche Formen an
Journalisten auf dem ganzen Kontinent sind täglich Bedrohungen ausgesetzt. Viele sind inhaftiert oder eingeschüchtert sensible Geschichten zu erzählen. Dies gilt trotz der Tatsache, dass in einer Reihe von Ländern fortschrittliche Gesetze verabschiedet wurden. Diese sollen die Grundrechte auf freie Meinungsäußerung und den Zugang zu Informationen schützen. Und doch haben einige Regierungen in Afrika immer noch wenig Respekt vor den Gesetzen zur Meinungsfreiheit.
Warum Genauigkeit dem Journalismus helfen wird, Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen
Journalismus wird durch guten Journalismus gerettet, und guter Journalismus geschieht, wenn Medienorganisationen in Faktenprüfungen investieren, schreibt die Medienwissenschaftlerin Glenda Daniels. Die Faktenprüfung ist mühsam, zeitaufwendig und komplex. Wenn moderne Nachrichtenredaktionen es ernst meinen, guten Journalismus zu produzieren, und gegen die Verbreitung von Scheinwahrheiten, die heutzutage einen großen Teil des Nachrichtenzyklus ausmachen, zu kämpfen, sind professionelle Faktenprüfer von entscheidender Bedeutung.
Internationale Pressefreiheit: Südafrika fällt im internationalen Ranking ab
Reporter ohne Grenzen hat Südafrika um drei Plätze herabgestuft, da „die Pressefreiheit in Südafrika noch nicht gefestigt wurde“. Mittlerweile rangiert das Land auf Platz 31 von 180 Ländern. Laut Reporter ohne Grenzen besteht der Grund für den Statusverlust Südafrikas darin, dass „die Staatssicherheitsbehörde einige Journalisten ausspioniert und ihre Telefone abtastet“. Andere werden belästigt und eingeschüchtert, wenn sie versuchen, "bestimmte Themen wie die Staatsfinanzen, die ANC-Partei, die Umverteilung von Land an die schwarze Bevölkerung oder Korruption" zu behandeln.
Es ist an der Zeit umzudenken: Philanthropie-Journalismus in Ostafrika
Beim Journalismus geht es um den freien Austausch von Informationen aufgrund von Nachrichten, Ansichten oder Ideen. Dies ist der Grund, warum der Kontext, in dem der Journalismus praktiziert wird, von Bedeutung ist. In Ostafrika ist dieser Kontext herausfordernd, da Einschüchterung und Belästigung von Journalisten weit verbreitet sind. Kritische Medien werden aus fadenscheinigen Gründen geschlossen und andere von Werbung der Regierung ausgebeutet. Daher ist die Unterstützung von Journalismus und Medien im Allgemeinen nur dann sinnvoll, wenn Philanthropen zusammenarbeiten, um ein nachhaltiges Medienökosystem zu unterstützen.