Comptes-rendus d'événement
Kommunikation gehört heute zu den Schlüsseldisziplinen der modernen Politik. Wer seine Botschaften, Ansichten und Einschätzungen nicht professionell transportieren kann, droht im politischen Wettbewerb das Nachsehen zu haben. In Simbabwe ist diese Herausforderung für die demokratischen Kräfte noch größer. Denn: Kaum einmal erhalten die Mitglieder des Movement for Democratic Change (MDC) Zugang zu den Medien, um dort ihre Kernaussagen und Meinungen einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Im Land, das jahrzehntelang durch eine Einparteienherrschaft und eine entsprechende Medienlandschaft geprägt war (und ist), fehlt es den meisten MDC-Mitgliedern an praktischer Erfahrung im Umgang mit Zeitungen, Radio und Fernsehen sowie an grundsätzlichen Kenntnissen in diesem Bereich. Sie haben folglich kommunikativen Nachholbedarf.
Exakt für diese Bedürfnisse sollte das Regionale Medienprogramm Subsahara-Afrika der Konrad-Adenauer-Stiftung ein zweitägiges Seminar zu den Grundlagen der Kommunikation entwickeln – mit Theorie- und Praxiskomponenten. In enger Zusammenarbeit mit KAS Simbabwe wurde dann im Vorfeld ein detailliertes Programm erstellt, das die vor Ort gemachten Erfahrungen umfänglich berücksichtigt. Zum Hintergrund: Das Büro der Stiftung in Harare unter der Leitung von Helga Rothfritz arbeitet seit geraumer Zeit mit einer Gruppe von Stadt- und Gemeinderäten aus Harare, Marondera und Mashonaland East zusammen – und hat mit diesen Politikern bereits mehrere Management- und Strategieschulungen durchgeführt. Auf dieser Basis konnte der Workshop mit der Zielgruppe von rund 25 ausgewählten Teilnehmern aufbauen. Das Ziel: Einen Beitrag zur Demokratisierung zu leisten, in dem diese Gruppe besser ausgebildet und selbstbewusster zur Meinungsbildung in Simbabwe beitragen kann – wenn sie die Chance bekommt.
Als Trainer des Workshops hatte das Medienprogramm die Südafrikanerin Paula Fray verpflichtet. Als ehemaliger Nieman Fellow der Harvard University (USA) genießt sie im Süden des Kontinents einen ausgezeichneten Ruf. Unterstützt wurde Fray durch den gelernten TV-Journalisten Riyaz Patel vom KAS-Medienprogramm. Zunächst nahm das Seminar den Kommunikationsprozess, die Sprache, die Identifikation von Zielgruppen sowie die Medienlandschaft genauer unter die Lupe. Ein besonderes Augenmerk galt der Formulierung von Kernbotschaften („Key Messages“). Am zweiten Tag wandten die Teilnehmer ihre erworbenen Kenntnisse praktisch an. Zur optimalen Ergebniskontrolle filmte ein Kamerateam jeden Teilnehmer in einer praxisnahen Interviewsituation. Diese Aufnahmen („O-Töne“) wurden der gesamten Gruppe auf einem TV-Monitor vorgespielt – versehen mit Tipps, Anregungen und Kritik seitens der Trainer und der Teilnehmer.
Das anschließende Feedback zum Workshop – in persönlichen Gesprächen und einer schriftlichen Evaluation - unterstrich, dass die Teilnehmer auf dem Feld der Kommunikation einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht haben. Besonders gelobt wurde die Praxisnähe des Workshops und das gestiegene Selbstvertrauen, mit dem das politische Anliegen nun in Richtung von Nachbarn, Wählern, Kollegen und Medien kommuniziert werden könne. „KAS Simbabwe leistet hervorragende Arbeit bei der Schulung der Zielgruppe“, sagt Markus Brauckmann, Leiter von KAS Medien Afrika, „diese demokratischen Kräfte brauchen Unterstützung im Kommunikationsbereich und das Regionale Medienprogramm wird seinen Teil dazu beitragen – selbstverständlich in Konsultation mit KAS Simbabwe.“